Duisburg. Die Ausstellung „Schöner Schein. Dunkler Schatten“ im Duisburger Forum zeigt echte Produkte und deren Plagiate. Von der Uhr bis hin zum Akku-Bohrer ist alles dabei. Während manche Exemplare täuschend echt wirken, lässt sich bei “Neike“-Shirts oder “Timpo“-Taschentüchern die Fälschung leicht erkennen.
Bei einem T-Shirt mit der Aufschrift „Neike“ ist schnell klar: Es handelt sich um eine Fälschung – sogar um eine ziemlich schlechte. Richtig gute Plagiate lassen sich jedoch kaum vom Original unterscheiden.
Dann steht nicht nur „Nike“ auf dem Shirt, sondern die Qualität ist auch ziemlich gut.
Gerade über das Internet verticken Fälscher solch täuschend echte Produkte: Darunter Handys, Uhren und Elektronik. Die Ausstellung „Schöner Schein. Dunkler Schatten“, organisiert vom Aktionskreis ,Gegen Produkt und Markenpiraterie’ (APM) und vom Hauptzollamt Duisburg, macht jetzt im Forum auf diese Thematik aufmerksam.
Fälschungen von Originalen kaum zu unterscheiden
In Vitrinen liegen Originale neben Fälschungen. Selbst bei genauestem Hinsehen ist allerdings kaum ein Unterschied zwischen echter und falscher ,IceWatch’ zu erkennen. Besonders dreist: Sogar die Verpackung und Bedienungsanleitung der trendigen Uhr sind originalgetreu nachgemacht. „Mittlerweile denken Fälscher an alles – die Waren und Verpackungen sind täuschend echt“, erklärt Naemi Paulsen vom APM.
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Die Freude von Schnäppchenjägern ist allerdings von kurzer Dauer. „Wir erleben immer wieder, dass Kunden mit Reklamationen zu unseren Händlern kommen und dann enttäuscht sind, wenn sich herausstellt, dass es sich um eine Fälschung handelt“, sagt Lutz Müller, Manager des Forums.
Gibt es denn keine Möglichkeit Plagiate zu erkennen? „Es ist sehr schwer, wenn man nicht das Original zum Vergleich hat“, erklärt Matthias Plur vom Zollamt. Wer also nicht genau weiß, wie der Originalbohrer von Bosch aussieht und sich anfühlt, hat es schwer. „Ein wichtiger Hinweis ist allerdings der Preis“, sagt Plur und fügt hinzu: „Wenn etwas zu günstig ist, sollte man die Finger davon lassen.“
Gefälschte Medikamente besonders tückisch
Besonders tückisch: Fälschungen von Medikamenten. „Im Internet ist von einem Kauf abzusehen“, rät Paulsen. Hierbei setze man seine Gesundheit aufs Spiel. „Man könnte Placebos kaufen, oder aber eine gefährliche Mischung von Wirkstoffen.“
Für Urlauber, die ganz bewusst eine unechte Rolex oder ein Markenhemd mit nach Hause bringen wollen, gibt es bei der Ausstellung von den Experten Tipps: „Bis zu einem Wert von 430 Euro hat man nichts zu befürchten und kann auch Plagiate einführen“, sagt Plur. Hat man jedoch mehrere gefälschte Geräte im Gepäck und überschreitet das Limit, gehen Zöllner davon aus, dass man sie weiterverkaufen will und das ist illegal. Also besser vorher nachrechnen, denn auch hier gilt: Unwissenheit schützt vor Strafe nicht.