Duisburg. Wachsende Umsatzzahlen und steigende Gewinne: Laut Duisport-Chef Erich Staake zieht der Duisburger Hafen eine „erfreuliche“ Bilanz für das Jahr 2012. Der Hafen ist seit 2003 am Wachsen und bietet Platz für bis zu 4 Mio Container. Staake will bis 2014 die Zahl auf 5 Mio aufstocken.
Duisport-Chef Erich Staake kann von seinem Vorstandszimmer auf den Logistik-Motor des Duisburger Hafens schlechthin schauen: Diese bunten, kantigen Container, die sich so trefflich an den Duisport-Terminals modular zwischen Schiff, Zug und Lkw verladen lassen. Sie trugen maßgeblich dazu bei, dass Hafen-Chef Staake am Dienstag eine „erfreuliche“ Duisport-Bilanz für 2012 vorlegen konnte.
Mit 2,6 Millionen TEU, die Maßeinheit für die Standard-20-Fuß-Container mit einer Länge von gut sechs Metern, einer Breite und Höhe von gut 2,5 Metern und einem Rauminhalt von 33 Kubikmetern, verzeichnet der Hafen ein neuerliches Rekordergebnis. Duisburg zählt damit zu den 50 größten Container-Umschlagsstandorten weltweit. Bei 4 Mio TEU liegt derzeit die Kapazität, 5 Mio TEU peilt Staake für 2014 an. 35 % des Gesamtumschlags steckt mittlerweile in den metallenen Zauberkisten. „Heute ernten wir die Früchte unserer Investitionen“, so Staake. 150 Mio € hat Duisport in der letzten Dekade in die Container-Module gesteckt.
Duisport macht gut Gewinne
Der Hafenchef ist sichtlich zufrieden – und selbstbewusst. Jahr für Jahr legt Duisport steigende Gewinne auf den Tisch: 12,1 Mio € waren es 2012 – seine Lieblingstabelle. Im dritten Jahr schüttet Duisport anteilig Dividenden an die Anteilseigner Stadt, Land und Bund aus. Dass die Stadt kurzerhand ungefragt aufgestockte zwei Millionen Euro schon mal etatisiert hat, empfindet Staake dabei allerdings als ziemlich „ungehörig“. Im Übrigen scheint Staake davon auszugehen, dass das Land den Drittel-Anteil übernehmen wird, den der Bund bekanntlich loswerden will.
Weitere Zahlen: Auf 160 Millionen Euro (plus 8,1 %) ist der Gesamtumsatz der Duisport-Gruppe mit allen Unternehmungen und Beteiligungen gestiegen. Der Gesamtgüterumschlag in den Häfen der Duisport-Gruppe verfehlte 2012 mit 63,3 Millionen Tonnen knapp das Vorjahresergebnis. Vor allem Rückgänge bei Kohle und Stahl sind dafür die Gründe, zumal ein großer Kunde, die Bahn-Tochter Schenker, ihren Kohleumschlag für die Steag umleitete. Ein Rückgang, den der Wachstumstreiber des kombinierten Container-Umschlags auffing. Neun Terminals betreibt Duisport, in diesem Jahr geht Logport III in Hohenbudberg vor den Toren von Bayer „ans Netz“.
Das Zauberwort für den Hafenchef ist die „wertschöpfende Logistik“, die nichts mehr mit flächenfressender, aber beschäftigungsarmen Verschwendung zu tun hat. Duisport ist die Logistikdrehscheibe für die weltweit Großen, für Kühne + Nagel etwa, die erneut um 22.000 qm auf jetzt fast 200.000 qm Fläche wuchsen.
Audi-Ansiedlung als Erfolgsmodell
Jüngste Erfolgsgeschichte für Duisport ist die Ansiedlung des Audi-Verteilzentrums für Auto-Komponenten auf dem Logport II-Gelände in Wanheim. Dort wachsen derzeit 53.000 qm Hallenflächen aus dem Boden. Über 800.000 Kubikmeter Autoteile lässt Audi künftig über ein Logistikpartner-Unternehmen aus den Fertigungen nach Duisburg bringen und dort in den Duisport-Hallen in Containern nach China, Indien und Mexico verschiffen und dort zu A 4, A 6 oder Q 7 zusammenbauen. 25 Millionen Euro investiert Duisport in sein logistisches „Vollsortiment“ und freut sich über Audis weltweit größten Verteil-Standort. „Das ist ein Vorzeigeprojekt, auf das Duisburg und die Region stolz sein können“, sagte Staake. Und eines offenbar mit Signalwirkung: „Lassen Sie sich überraschen, was noch in Duisburg passiert“, meinte der Hafenchef.
500 Arbeitsplätze wird das neue Audi-Zentrum bieten, wenn es ab dem Sommer seine Arbeit aufnehmen wird. Unter den Bewerbungen für die Stellen sind laut Staake auch viele Opel-Mitarbeiter. Ohnehin glaubt Staake, dass die Logistik eine zukunftsträchtige Stütze für den gesamten Automobilstandort Nordrhein-Westfalen ist und weiter wird. Denn für den immer wichtigeren Export braucht es solche Drehscheiben. Staake: Wir tun alles, um der deutschen Industrie Logistiklösungen zu bieten.“