Duisburg.

Logport II im Duisburger Süden wird die weltgrößte Logistik-Drehscheibe für Autoteile des Ingolstädter Audi-Konzerns für dessen Werke in China und Indien. Der Duisburger Hafen investiert direkt am Rhein auf dem ehemaligen Gelände der Zinkhütte 25 Millionen Euro und baut auf 53.000 qm Logistikhallen. Schon ab Spätsommer 2013 sollen im Schatten von Tiger & Turtle 500 Menschen einen neuen Arbeitsplatz finden.

Hafen-Chef Erich Staake präsentierte am Mittwoch in Düsseldorf mit sichtbarer Zufriedenheit die spektakuläre Unternehmensansiedlung, die bereits vor einigen Wochen durchgesickert war. Was passiert am Logport: Audi lässt aus ganz Deutschland von 500 Lieferanten 4000 unterschiedliche Bauteile anliefern, die vom beauftragten Logistikpartner Schnellecke versandfertig in Container verpackt und auf Schiffen zunächst nach Antwerpen gebracht werden. Duisport stellt nicht nur Flächen und Hallen mit Gleisanschluss, sondern ist auch Teil der Logistikkette.

Logistikzentrum ab Sommer 2013

Mit dieser Ansiedlung setzte sich Duisport gegen nationale, aber auch internationale Konkurrenz durch. Mehr noch: Staake hofft, dass Audi Zugpferd für weitere mögliche Firmen aus der Automobilbranche wird. „Mit Audi ist uns der Einstieg in dieses Segment gelungen. Weitere Automobil-Ansiedlungen werden wir sicher nicht abweisen“. Dazu kommen zwei weitere andere Firmen, die sich hier zeitnah niederlassen wollen. Namen nannte er nicht: „Erst legen wir das Ei, dann wird gegackert.“

Jetzt erst einmal 500 neue Arbeitsplätze: „Das ist eine echte Nummer“, meinte NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin, der ebenso wie NRW-Verkehrsminister Michael Groschek bei der Pressekonferenz im Düsseldorfer Industrieclub Staake „assistierte“ und die Bedeutung der Ansiedlung für den Hafen und den Logistik-Standort NRW betonte. Das neue Audi-Export-Zentrum braucht nun Personal. „Wir müssen uns sputen, die Mitarbeiter und die hoch qualifizierte Mannschaft zu finden“, erklärte Staake, der bereits im engen Kontakt mit den Arbeitsagenturen im Ruhrgebiet steht und betont: „Das werden doppelt so viele Arbeitsplätze wie früher auf der Zinkhütte.“

Auch mit dem Bau der Hallen muss sich Duisport bis zum Sommer 2013 beeilen. Für die Baugenehmigung ist der Hafen-Chef im Gespräch mit den zuständigen Behörden. Er sieht da keine Hürden und Probleme: „Die Verantwortlichen bei der Stadt sind sich über das großartige Projekt bewusst“, meinte Staake.

LKW-Lieferverkehr zum Logport

Rund 120 Lkw am Tag aus ganz Deutschland werden die Audi-Bauteile ab Spätsommer 2013 zum neuen Export-Zentrum in Wanheim bringen. Für den anliefernden LKW-Verkehr entwickelt Duisport nach den Worten von Hafen-Chef Staake zusammen mit der Stadt, Audi und dem Land ein integriertes Verkehrskonzept. Es sieht die weiträumige Ausschilderung des Logport-Geländes an den Autobahnen rund um Duisburg vor. Auch die Speditionen sollen frühzeitig eingebunden werden. Auf dem Logistikzentrum sollen ferner Parkplatzflächen für die Lkw entstehen.

Staake ist sich des zusätzlichen Lkw-Verkehrs bewusst. „Wir werden verantwortlich damit umgehen“, versicherte der Hafenchef. Nur zu gut weiß er um Anwohnerärger beim Logport I in Rheinhausen und die zahlreichen Verbesserungsmaßnahmen auf der anderen Rheinseite. „Keiner hat Interesse daran, dass die Lkw durch den Duisburger Süden und durch Wohngebiete irren“, erklärte Staake.

Gerade die erwarteten Verkehre aus Richtung Süden lassen sich über das Autobahnnetz mit den neuen Anschlussmöglichkeiten der A 524 bzw. A 59 besser leiten. Das letzte Stück Wegstrecke zum Logport-Gelände werden Mannesmannstraße und Düsseldorfer Straße aus dem Süden und Ehinger Straße bzw. Kaiserswerther Straße aus dem Norden sein.