Duisburg. .

Sie waren ganz schön mutig, die Japaner, die 1998/99 als erstes und einziges Logistikunternehmen aufs Logport-Gelände zogen. „New Wave“ hieß die Firma damals und war ein Tochterunternehmen der NYK-Reederei, einer der größten Asiens. Gestern begannen die Japaner einen weiteren Bau: eine Halle von 26.000 qm Nutzfläche, die für rund 15 Mio Euro gebaut wird von der Hafengesellschaft Duisport.

„Yusen Logistics“ heißt die NYK-Tochter heute, und ihr jüngstes Vorhaben ist bereits die fünfte Erweiterung auf dem Areal der einstigen Krupp-Hütte. 1999 war eine Halle des Stahlkonzerns in wenigen Wochen für die Logistiker umgebaut worden, die inzwischen mit 70.000 qm Hallenfläche nach Kühne + Nagel (200.000 qm) größtes Logport-Unternehmen sind. Die Zahl der Mitarbeiter liegt derzeit bei 250, mit dem Bezug des Neubaus Anfang 2014 sollen es rund 100 mehr sein. Dabei entsteht an der Marseiller Straße nicht nur Lagerfläche, sondern auch ein 1000 qm großer Bürotrakt mit Platz für 55 Mitarbeiter.

Duisburg wichtig für den Yusen

Yusen-Chef Seiji Yuzen bezeichnete Duisburg gestern als einen ganz wesentlichen Standort für sein global tätiges Unternehmen. „Wir waren auf Logport an unsere Grenzen gestoßen“, begründete Mathias Schaeffer, Chef der Yusen-Kontraktlogistik, den erneuten Neubau. Der Standort zeichne sich aus durch seine hervorragende Anbindung an die Westhäfen. Zu den Yusen-Kunden gehören namhafte japanische Konzerne, deren Produkte über Rotterdam oder Antwerpen nach Europa kommen.

NYK und die Reederei CMA CGM betreiben gemeinsam zudem das D3T-Container-Terminal auf dem Logport-Gelände. Womit NYK in der Lage sei, „Logistik aus einer Hand“ anzubieten, so Schaeffer, von der Seeschifffahrt also bis zur Anlieferung per Lkw.

Es wird langsam voll

„Wir sind komplett vermarktet“, erklärte Hafen-Chef Erich Staake den Stand der Logport-Entwicklung. Von den 265 Hektar einstigen Hüttengeländes seien aber noch etwa 30 Hektar unbebaut. Dabei handelt es sich um Flächen, deren Vermarktung erst kürzlich abgeschlossen wurde oder deren Nutzer noch auf die Baugenehmigung warten. Zudem hätten sich viele Unternehmen, die in den letzten knapp 15 Jahren nach Rheinhausen gekommen sind, Optionsfläche für künftige Erweiterungen gesichert, die nun nach und nach bebaut würden. Bisher seien rund 600.000 qm Hallenfläche entstanden. „Und“, so Staake weiter, „ein bisschen folgt noch.“

Mit dem Bau für Yusen soll schon in der kommenden Woche begonnen werden. Den Auftrag für die Bauarbeiten konnte Walter Hellmich holen, der schon häufig auf Logport zum Zuge kam.