Duisburg. . Lange war die Gestaltung der Bahnhofsplatte strittig, nun gibt es endlich einen Planentwurf. Unter anderem wird eine lange Sitzbank zwischen WAZ-Medienhaus und Empfangsgebäude gebaut und die Duisburg-Stühle werden wiederkommen. Die Kosten für die Umsetzung werden noch kalkuliert.

Die Gestaltung des Bahnhofsvorplatzes ist über Jahre auf die lange Bank geschoben worden, jetzt wird eine lange Bank zum Blickfang des prominenten Platzes: Zwischen Empfangsgebäude und WAZ-Medienhaus (frühere Post) soll sich die Sitzgelegenheit erstrecken, Sonne von mittags bis abends möglich. Das ist ein Ergebnis des gestern abgeschlossenen „Charrette“-Verfahrens.

Fünf Tage lang hatten Fachplaner, Studenten, Bürger, Politiker, Anlieger, Vertreter von Institutionen von Bahn bis Polizei die Fantasie spielen lassen und letztlich die Vorstellungen zu einem Planentwurf verdichtet.

Stahlstadt Duisburg

Wie sich in den Vortagen schon abzeichnete, wird es eine Vierteilung geben: im Süden Platz für Taxis und Kurzparker, vorm Bahnhofseingang ein großzügig gestalteter Bereich mit Anbindung an den noch wachzuküssenden „Boulevard“ Friedrich-Wilhelm-Straße und eventuell einer großen Stahlplatte im Boden als Symbol für die Stahlstadt Duisburg.

Die Platte über der A 59 wird rundum von Pflasterflächen gesäumt, in der Mitte aber eine gegossene Oberfläche, etwa aus gefärbtem Beton, erhalten. Gegliedert wird die Fläche durch Bänder aus Stahl, Rheinkieseln, Wasser – also immer mit Bezug auf Duisburg.

Außengastronomie am Platz

Zur Mercatorstraße im Norden der Fläche ist auf Wunsch vieler jugendlicher Mitplaner eine Treppe vorgesehen. Als weitere Sitzgelegenheiten kommen alte Bekannte zurück: die einzigartigen Duisburg-Stühle, wie sie früher vor der Mercatorhalle standen. Außengastronomie soll an beiden Längsseiten des Platzes möglich sein, die Freifläche aber Spielraum bieten für verschiedenste Nutzungen, auch für Veranstaltungen mit bis zu 7000 Teilnehmern.

Die Magnolien, die an die Todesopfer der Loveparade-Katastrophe erinnern, sollen nach Ansicht der Freizeit- und Profi-Planer auf der Platte bleiben, aber lockerer als bisher angeordnet. In ihrer Nähe sind Wasserspiele vorgesehen. Oberbürgermeister Sören Link hatte bei „Charrette“-Beginn darauf hingewiesen, dass die Bäumchen nicht gegen den Willen der Opfer-Angehörigen platziert werden.

Kosten werden durchkalkuliert

In den nächsten Wochen wird der Platz-Entwurf unter anderem auf die Kosten durchkalkuliert. Die Vertreter der Stadt bei der Planung sind zuversichtlich, dass die gestern vorgestellte Planung finanzierbar ist. Man habe, so Planungsamtsleiter Hendrik Trappmann, bewusst keine „Luxuselemente“ eingeplant. Seine Stellvertreterin Beatrice Kamper nannte für den 20.000 qm großen Platz die Summe von maximal 5,5 Mio Euro. Davon müsse die Stadt 20 % tragen.

Bis Juni muss ein Förderantrag bei der Bezirksregierung in Düsseldorf vorliegen. Zuvor bedarf die Planung der Zustimmung der Politik, das letzte Wort hat der Stadtrat.