Duisburg. . Bauarbeiter sind am Mittwoch südlich des Hauptbahnhofs an der Autobahn 59 auf eine Weltkriegsbombe gestoßen. Der amerikanische Blindgänger am Mercatorkreisel soll voraussichtlich am Freitag um 11 Uhr entschärft. In der Evakuierungszone liegen auch die A 59, Hauptbahnhof und Bahngleise.

Es geht schon wieder los: Gleich die erste Bombenentschärfung im neuen Jahr wird erneut weite Teile der Duisburger Innenstadt lahm legen und den Straßen- und Schienenverkehr ausbremsen. Auf der Baustelle für den Mercatorkreisel südlich des Duisburger Hauptbahnhofes ist ein Baggerfahrer am Mittwochnachmittag auf eine Weltkriegsbombe gestoßen. Der Blindgänger ist jedoch nicht mit einem der gefährlichen Säurezünder ausgestattet.

Die amerikanische Zehn-Zentner-Bombe an der Mercatorstraße wird am kommenden Freitag, 15. Februar, um 11 Uhr entschärft. Für den Einsatz des Kampfmittelbeseitigungsdienstes müssen auch die Autobahn 59, der gesamte Hauptbahnhof und die Bahngleise gesperrt werden. Ebenfalls betroffen sind zum Beispiel das Steinbart-Gymnasium, das Lehmbruck-Museum und Geschäfte auf der Königstraße. Die Stadt veröffentlichte am Mittwoch um kurz vor 17 Uhr einen vorläufigen Evakuierungsplan (siehe auch rechts unten unter "Downloads").

Stadt rechnet mit erheblichen Verkehrsbehinderungen

"Wir planen bislang mit einem Evakuierungsradius von 500 Metern", sagte Stadtsprecher Frank Kopatschek. In der Sicherheitszone im Umkreis von 1000 Metern um die Fundstelle herum darf sich während der Evakuierung und der Entschärfung niemand im Freien aufhalten. Zwischen dem Beginn der Evakuierung und der Entwarnung, so Kopatschek, sei mit erheblichen Verkehrsbehinderungen in der Duisburger Innenstadt zu rechnen. Die innerstädtische Sperrung der A 59 könnte außerdem zu Staus auf der A 40 führen, die im Kreuz Duisburg auf die Stadtautobahn trifft.

Die Stadtverwaltung erfuhr erst am Mittwochnachmittag von dem Bombenfund. Kurz darauf trafen sich Mitarbeiter des Ordnungsamtes zu einer ersten Sitzung.

Die bislang letzte Bombenentschärfung in Duisburg hatte sich am 27. November 2012 zu einem aufregenden Großeinsätze entwickelt: Truppführer Peter Giesecke musste eine Bombe mit Säurezünder in unmittelbarer Nähe der A 40-Anschlussstelle Duisburg-Hägen/Zubringer Innenstadt sprengen (zur Chronik des Einsatzes). 2012 sorgten Bombenfunden ganz in der Nähe der aktuellen Fundstelle ebenfalls für weiträumige Evakuierungen:

• Am 21. März hätte Feuerwerker Peter van Eck eine britische Fünf-Zentner-Bombe beinahe sprengen müssen: "Der Zünder war abgerissen und verbogen. Wir hatten zwei Versuche, ihn rauszuziehen". Beide scheiterten. "Dann haben wir es doch noch ein drittes Mal gewagt, da hat es dann geklappt." (zur Chronik des Einsatzes)
• Nicht mal drei Wochen später, am 7. April, machte Peter Giesecke eine amerikanische Zehn-Zentner-Bombe am Güterbahnhof unschädlich. Von der Evakuierung waren etwa 16.800 Anwohner, viele tausend Angestellte und Händler, 50 Züge und tausende Autofahrer betroffen. (zur Chronik des Einsatzes)

2012 machte der Kampfmittelbeseitigungsdienst in Duisburg "nur" sechs Blindgänger unschädlich. 2011 waren es acht, 2010 noch 18 Bomben. Eine Übersicht aller Einsätze mit Bildergalerien und Videos finden Sie hier. (pw)

Kriegszerstörtes Duisburg

1/42

Brückenabriss über Nacht

1/31