Duisburg. Die Polizei Duisburg führt erste Praxistests mit neuen digitalen Funkgeräten durch. Ursprünglich sollte der Digitalfunk bereits zur Fußball-WM 2006 in Deutschland eingeführt werden, doch die Einführung verzögerte sich wegen der Verschlüsselung.

„Egon 11/21 von Egon“ – „11/21 hört“: An diesen Funknamen von Leitstelle und Streifenwagenbesatzung ändert sich nichts, wenn Mitte nächsten Jahres die Umstellung des Funkverkehrs der Duisburger Polizei von analogen auf digitale Funkgeräte erfolgt. Ansonsten wird sich aber einiges ändern. „Und wir haben mehr taktische Möglichkeiten“, erklärt Polizeihauptkommissar Peter Schröer, zuständiger Leiter Technik für den Digitalfunk der Duisburger Polizei.

Am Montag begann morgens um 8 Uhr der erste von drei Praxistests der neuen Funkgeräte. Rund 50 Beamte der Einsatzhundertschaft waren in zehn Fahrzeugen und zu Fuß unterwegs, um unter anderem die Sprachverständlichkeit der Geräte unter Alltagsbedingungen und beim Wechsel von einer Basis-Station zur nächsten zu testen. „Es ist in erster Linie ein technischer Test. Wir wollen wissen, ob es Aussetzer gibt, wenn man von der einen Station zur anderen wechselt. Das ist zum Beispiel wichtig, wenn Täterbeschreibungen durchgegeben werden“, erklärt Peter Schröer.

Netz ist abhörsicher

Eigentlich sollte der Digitalfunk schon zur Fußball-WM 2006 in Deutschland eingeführt werden. „Die Einführung verzögerte sich unter anderem wegen der Verschlüsselung“, so der Technik-Leiter. „Kein anderes Land hat so abhörsichere Geräte wie Deutschland. Man wollte lieber etwas Vernünftiges.“ Knacken könnte die Verschlüsselung höchstens das FBI, ist sich Schröer sicher.

Deutlich wird beim Praxistest, dass die Sprachverständlichkeit beim Digitalfunk gegenüber den analogen Geräten enorm zugenommen hat: Egon hört auf jeden Fall besser. Außerdem: „Die Handsprechfunkgeräte können mehr und sind leichter“, sagt Christine Reimann, die gemeinsam mit sechs Kollegen die Praxistests der Geräte vorbereitet hat und die Polizeibeamten schult. „Jeder Polizist wird einen Tag lang mit dem neuen Gerät vertraut gemacht.“

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Die neuen Handfunkgeräte haben zwei wesentliche Funktionen: Sie können sowohl netzgestützt – im Prinzip wie Handys – aber auch wie Walkie-Talkies benutzt werden, deren Reichweite liegt bei zwei Kilometern. Sind Polizisten mit den Handfunkgeräten zum Beispiel in einer Tiefgarage unterwegs, wo der Empfang schlecht ist, dient das Funkgerät im Einsatzwagen als „Verstärker“ und sichert den Kontakt zu Leitstelle oder anderen Einsatzkräften, egal wo sie sind.