Duisburg. . In Duisburg-Neudorf befindet sich die Werkstatt der Polizei, in der ihre Fahrzeuge gepflegt und repariert werden. Werkstattleiter Alfred Gamerad bezeichnet seinen Betrieb “als ganz normal“. Doch am Wochenende stehen schon mal 1200 Polizisten bei ihm.
Auf dem Gelände an der Fraunhoferstraße in Neudorf durch das Tor, an der Tankstelle links, dann immer gerade aus auf das zweistöckige Gebäude zu. Hier ist das Zuhause der Direktion Zentrale Aufgaben / ZA 3. Wer damit nichts anfangen kann, darf ruhig sagen, dass hier die Schrauber der Polizei ihr Heim haben.
In den Werkstatthallen sorgen sich Alfred Gamerad, seine vier Monteure und drei Auszubildende um die 300 Fahrzeuge der Duisburger Polizei. Dazu kommen noch einmal 100 Fahrzeuge von anderen Behörden wie Eichamt, Kampfmittelräumdienst und Justizvollzugsanstalt sowie ein Teil der Polizeimotorräder aus anderen Städten im Umland. All diese Transportgeräte wollen gehegt und gepflegt werden, damit die Beamten nicht von bösen Buben abgehangen werden.
Vor 21 Jahren, als sein Vorgänger in den Ruhestand ging, bewarb sich der Kfz-Meister Gamerad auf den Posten als Werkstattleiter. Ein Posten, der ihm bis heute Spaß macht, auf dem er - wie er selbst sagt - „alt werden möchte“.
"Ganz normaler Betrieb"
Denn das Schrauben liegt ihm bis heute, auch wenn er als Werkstattleiter häufig hinter dem Schreibtisch sitzt. Seine Berufswahl in jungen Jahren hat er nicht bereut. Gamerad repariert gerne Autos. Das kann er in der Polizei-Werkstatt. „Eigentlich“, erzählt er, „sind wir ein ganz normaler Betrieb.“ Niemand ist Polizist, alle kommen aus der Autobranche. Es gibt, wie in jeder X-beliebigen Werkstatt auch Hebebühnen, eine Grube, Vermessungsstand, Bremsenprüfanlage, ein Ersatzteillager mit rund 1000 Artikeln. Nur die „Kunden“ sind halt andere: Polizeibeamte.
Wochenend-Dienste wegen „Großlagen“, sprich größere Demonstrationen oder Fußballspiele stehen bei den Monteuren - im Gegensatz zu den Kollegen in der freien Wirtschaft - auf der Tagesordnung: „Dann haben wir hier schon mal 1200 Polizisten auf dem Hof. Die wollen ja auch wieder nach Hause.“ Denn Autos haben die dumme Angewohnheit in den unpassendsten Augenblicken zu mucken.
Verfolgungsjagden ähnlich belastend wie Rennbetrieb
Außerdem muss so ein Polizeiauto etwas mehr aushalten als eine normale Familienkutsche. „Bei uns müssen die Bremsen nach 15 bis 30 000 Kilometern gewartet werden, bei einem normalen Auto nach etwa 60 000 Kilometern“, weiß der Fahrzeug-Experte. Vor allem Verfolgungsfahrten gehen „auf die Knochen.“ „Das müssen sie sich wie bei einem Rennwagen vorstellen“, erklärt Gamerad.
Und auch die polizeispezifische Technik gehört dazu. Egal, ob Videoüberwachung, Blaulicht oder der Funk. Hinter der Tankstelle links und dann immer gerade aus wird es repariert.