Duisburg. . Ralf Welters, Vorstandsmitglied der Duisburger Grünen, ist beunruhigt. Seiner Meinung nach, und mit Verweis auf einen Bericht der “Welt am Sonntag“, könnten die am Steag-Kauf beteiligten Stadtwerke Duisburg in eine gefährliche finanzielle Schieflage geraten.
Das Vorstandsmitglied der Duisburger Grünen, der Walsumer Ralf Welters sieht sich in seiner Skepsis gegenüber dem Steag-Kauf durch ein Stadtwerke-Konsortium unter Führung der Duisburger Stadtwerke bestätigt.
In einem offenen Brief verweist Welters auf einen Bericht in der „Welt am Sonntag“ und bezieht sich auf eigene Recherchen. Danach katapultierten sich die Stadtwerke mit diesem Milliarden-Deal „offensichtlich in eine finanzielle Schieflage, die dann verheerende Folgen für die städtischen Haushalte dieser Kommunen haben dürfte“.
Der gerade auch von den Grünen unterstützte Ausbau der erneuerbaren Energien solle nach Ansicht von Energieexperten die Situation für Unternehmen wie die Steag, die noch überwiegend auf Kohle setze, belasten und „die Überlebenschance auf dem Markt verschlechtern“. Kohlekraftwerken mit geringen Wirkungsgraden würden nicht nur wegen der steigenden Preise für CO2-Zertifikate beim Emissionshandel unrentierlich. Sinkende Strompreise an den Energiebörsen täten ihr übriges. Welters: „Diese Risiken sind nach Ansicht der Experten schon vor zwei Jahren absehbar gewesen, als dieser Deal eingestielt wurde.“
Weitere Verzögerungen
Im Artikel der „Welt am Sonntag“ sei auch die Rede von einer weiteren Verzögerung in der Fertigstellung des Kohlekraftwerks Walsum 10. Demnach soll das Kraftwerk, entgegen der Prognosen der Steag, erst 2014 ans Netz gehen und bis dahin keinen Strom erzeugen können. Das wiederum führe ebenfalls zu einer finanziellen Belastung der Steag im Ganzen.
Welters Folgerung: „Ich fordere im Falle eines finanziellen Worst Case personelle Konsequenzen bei den Verantwortlichen, die diesen Milliarden–Deal befürwortet und eingestielt haben.“ Das zielt auch auf den vor zwei Wochen zurückgetretenen Duisburger Stadtwerke-Chef Hermann Janning, der zugleich Aufsichtsratsvorsitzender bei der Steag ist.