Duisburg. . Darmentzündungen, die Diverkulitis, sind Thema des nächsten WAZ-Medizinforums am 26. September mit dem Helios St. Johannes-Krankenhaus im Kleinen Prinzen. Dazu kann man sich jetzt schon anmelden und einen kostzenfreien Platz sichern.

Leicht sind die medizinischen Fachbegriffe wahrlich nicht und bergen zudem die Gefahr der Verwechslung: Da gibt es die Divertikel, die Divertikulose und die Divertikulitis. Das eine sind zunächst harmlose Ausstülpungen in der Darmwand, das zweite eine größere Anzahl von Divertikeln; und wenn sie sich entzünden, nennt man das Divertikulitis. Viel Erklärstoff also für das nächste WAZ-Medizinforum am Mittwoch, 26. September, um 18 Uhr mit dem Hamborner Helios-St. Johannes-Krankenhaus. Veranstaltungsort ist der „Kleine Prinz“ in der Duisburger Innenstadt.

Was hat es mit den kleinen Ausstülpungen vornehmlich im unteren Dickdarm, im Sigma, auf sich? Das wird der Chefarzt der Gastroenterologie des St. Johannes-Krankenhauses, Prof. Dr. Manfred von der Ohe, erklären. Divertikel sind ein Massenphänomen und auch eine Altersfrage. Ab dem 60. Lebensjahr hat jeder Dritte Divertikel, ab dem 80. Lebensjahr jeder Zweite. Und die meisten leben damit völlig beschwerdefrei. Oft fallen sie nur zufällig auf, etwa bei einer Darmspiegelung.

Beschwerden bei Betroffenen

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„Alarm im Darm“ ist allerdings dann, wenn sich in den Ausstülpungen bakterienreicher Stuhl festsetzt und sich Entzündungen bilden mögliche Beschwerden bei Betroffenen: spontaner Bauschmerz im linken Unterbauch, Stuhlunregelmäßigkeiten, Blutungen, Fieber. Oft hilft der Besuch beim Hausarzt, der die Entzündung mit Antibiotika behandelt. Doch es gibt auch rund 100.000 Fälle im Jahr, die deutschlandweit stationär erfasst sind und behandelt werden müssen. Für Prof. von der Ohe steht vor der Therapie die Untersuchung: Blutuntersuchung, Ultraschall, Computertomografie, nur begrenzt die Darmspiegelung, weil sie die Gefahr birgt, entzündete Divertikel zu verletzen. „Schon hier ist es wichtig, dass Internist und Chirurg zusammenarbeiten“, betont der Chefarzt.

Bettruhe, Mittel zur Schmerzlinderung, dazu wenn überhaupt nur leichte Suppen zur Beruhigung des Darms, Flüssigkeitsinfusion und für sieben bis zehn Tage Antibiotika: Das ist der normale Behandlungsablauf. Und der Patient kann wieder nach Hause gehen.

Doch es gibt auch schwere Fälle, bei denen die konservativen Behandlungen nicht genügen und Dr. Bernhard Dreuw, der Chefarzt der Chirurgie gefragt ist. Nämlich dann, wenn sich die Divertikel häufiger entzünden oder platzen, es zu größeren Blutungen kommt oder sich die Entzündungen im Bauchraum ausbreiten, andere Organe befallen sind oder es zum Darmverschluss kommt.

Vorstellung verschiedener Operationsmethoden

Der Chirurg wird auf dem Medizinforum die Operationsmethoden vorstellen. Mit der Schlüsselloch-Chirurgie wird der betroffene Darmabschnitt entfernt, werden die Enden aneinandergenäht. Meist nach zehn Tagen kann der Patient die Klinik wieder verlassen. Doch es gibt auch die schweren Fälle, wenn ein akuter Darmbruch eine Notoperation nötig macht und der ganze Bauchraum mit den Entzündungsherden überschwemmt wird. In einigen Fällen muss der Chirurg dann auch für drei oder sechs Monate einen künstlichen Darmausgang legen. Dreuw weiß, dass gerade das vielen Patienten Angst macht.

Zum Abschluss gibt die Ernährungsberaterin des Krankenhauses, Brigitte Keller Tipps, welche richtige Kost man bei Divertikeln oder den Entzündungen zu sich nehmen soll. Unterschiedlicher kann sie nicht sein: Bei Divertikeln sollte sie ballaststoffreich und darmanregend sein, auch um Verstopfungen zu verhindern. Bei einer Entzündung geht es gerade darum, den Darm mit leichter Kost, sogar Astronautennahrung, zu beruhigen.

Wer sich einen der kostenfreien Plätze für das Medizinforum sichern möchte, kann sich ab heute unter der WAZ-Servicenummer 01802/40 40 72 für den 26. September anmelden.

Die Veranstaltung findet nicht in der Hamborner Klinik, sondern im Kleinen Prinzen an der Schwanenstraße 5-7 statt.