Duisburg. . Die “Tatkraft“-Tage gehen weiter: NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft schlüpfte jetzt in eine blaue Tierpflegerjacke des Duisburger Zoos. Die SPD-Politikerin kuschelte und „knutschte“ mit Robben, fütterte Koalas und Giraffen. Politische Botschaften verband Kraft mit dem Besuch diesmal nicht.

Nein, dieser „Kraft-Tag“ von Hannelore Kraft hatte wenig ministerpräsidentielles oder politisches, sondern war einfach nur schön und spannend – enne Besuch im Zoo: Die NRW-Landeschefin schlüpfte am Mittwoch in eine blaue Tierpflegerjacke des Duisburger Tierparks, kuschelte und „knutschte“ mit Robben, fütterte Koalas und Giraffen.

Üblicherweise verbindet Hannelore Kraft ihre monatlichen Vor-Ort-Basistage mit politischen Botschaften und Akzenten und bittet anschließend zu abendlichen Treffen bei einem kleinen Imbiss. Diesmal wurden nur Tiere gefüttert und ein Besuchsversprechen in die Tat umgesetzt, dessen Einlösung die harten Minderheiten-Regierungszeiten und Wahlkämpfe bislang verhindert hatten.

"Richtig viel Spaß gehabt"

Morgens um acht Uhr also trat Kraft ihren Dienst am Kaiserberg an, fütterte zunächst Koala-Männchen Thalera mit frischen Eukalyptus-Blättern. Ein Wiedersehen: denn vor zwei Jahren hatte sie für den grauen Australier die Patenschaft übernommen und ihm seinen sinnigen Namen gegeben: Thalera, in der Sprache der australischen Ureinwohnersprache Aborigine das Wort für Kraft.

Bei den Robben ging’s der Mülheimerin nicht anders als allen anderen Zoo-Besuchern auch: süß sind sie, so flink und quietschlebendig, gerade wenn’s ans Füttern geht. Und dann gab’s auch noch ein feuchtes Küsschen. „Ich habe wirklich richtig viel Spaß gehabt“, meinte Kraft.

"Zoos sind wichtig"

Stallausmisten bei den Elefanten: Nicht mal kleine politische Wortspielereien drangen bei dieser Gelegenheit durch die dicken Gitterstäbe. Nur ein Kompliment für die Sicherheitsvorschriften dort im Dickhäuter-Gehege gibt es, nach den Diskussionen um die getötete Tierpflegerin in Köln zumindest in Fingerzeig.

Dann doch ein zweiter, typisch pragmatisch-bodenständiger Kraft-Satz, der Zoo-Direktor Achim Winkler gefallen haben dürfte: „Zoos sind wichtig, damit die Menschen Tiere erleben können. Nicht jeder kann es sich leisten, sie sonst zu sehen.“

Rückendeckung von einer Genossin

Wie die Giraffen zum Beispiel. Denn die sind Krafts Lieblingstiere, seitdem sie sie bei einer Afrika-Safari live erlebte: „Wie die in der Savanne rennen und das dann wie in Zeitlupe aussieht, das ist einfach faszinierend“. Gleichwohl, das Möhrenreichen an den Giraffen-Bullen nötigte ihr Respekt vor den Riesen ab. Und vor den Pflegern: „ Das sind allesamt tolle Leute und Menschen mit Berufung.“ Was Kraft bei den Langhälsen lernte: „Ich hätte nicht gedacht, dass die so stinken.“

Zum Schluss dann doch unverhofft eine kleine politische Note: Eine Ratsfrau aus Geldern spricht Kraft an: „Ich bin Genossin. Hannelore ich finde es gut, dass Du nicht Kanzlerkandidatin werden und nach Berlin willst, sondern hier bei uns bleibst“. Kraft hört’s und schmunzelt. Das war ein schöner Tag im Zoo.