Duisburg. Delfinschützer haben den Duisburger Zoo schon länger auf dem Kieker, nun wirft die Tierschutzorganisation Endzoo dem Zoo-Chef Achim Winkler auch noch die “Vertuschung“ angeblicher Elefanten-Attacken auf Pfleger und falschen Umgang mit den Dickhäutern vor. Winkler weist die Vorwürfe zurück.

„Vertuschung“, wirft die Tierschutzorganisation Endzoo dem Duisburger Zoo, namentlich dessen Direktor Achim Winkler vor. Im Januar oder Februar dieses Jahres, so führt die in Nürtingen verortete Organisation an, habe die Elefantenkuh Saiwa einen ihrer Pfleger angegriffen. Dieser sei dabei so schwer verletzt worden, dass er stationär in einem Krankenhaus habe behandelt werden müssen. Endzoo forderte Winkler zu einer offiziellen Stellungnahme auf, da dies nicht der einzige Angriff eines Elefanten im Zoo Duisburg gewesen sei.

Direkten Kontakt vermeiden

Endzoo listet auf, dass 1992 die Elefantenkuh Meneki wegen ihrer „ständigen Aggressivität“ getötet worden sei. 2008 sei die Elefantendame Dzomba nach kurzem Aufenthalt in Duisburg wegen Gefährdung der Pfleger in die Niederlande gebracht worden. Und 2009 soll die in Duisburg beliebte Daisy einen ihrer Pfleger angegriffen, herumgeschleudert und schwer an der Wirbelsäule verletzt haben. Diese Vorfälle, so Endzoo, seien eine Folge der falschen Haltung.

Denn in Duisburg agierten die Pfleger immer noch im direkten Kontakt mit den Tieren und nicht im geschützten, so Endzoo-Sprecher Frank Albrecht. Endzoo stützt sich als Quelle vor allem auf die jetzt erschienene neueste Ausgabe des Magazins „Elefanten in Zoo und Circus“, das der Verein Elefantenschutz-Europa halbjährlich herausgibt. Dort wird auf Seite 40 darüber berichtet, sowie der Vorwurf erhoben, Winkler habe trotz mehrfacher schriftlicher Anfrage des Vereins diesem nicht geantwortet.

Im Elefantenhaus

Der Arbeitstag eines Tierpflegers im Elefantenhaus. Foto: Marcus Simaitis
Der Arbeitstag eines Tierpflegers im Elefantenhaus. Foto: Marcus Simaitis © Marcus Simaitis
Der Arbeitstag eines Tierpflegers im Elefantenhaus. Foto: Marcus Simaitis
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Der Arbeitstag eines Tierpflegers im Elefantenhaus. Foto: Marcus Simaitis
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Der Arbeitstag eines Tierpflegers im Elefantenhaus. Foto: Marcus Simaitis
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Der Arbeitstag eines Tierpflegers im Elefantenhaus. Foto: Marcus Simaitis
Der Arbeitstag eines Tierpflegers im Elefantenhaus. Foto: Marcus Simaitis © Marcus Simaitis
Der Arbeitstag eines Tierpflegers im Elefantenhaus. Foto: Marcus Simaitis
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Der Arbeitstag eines Tierpflegers im Elefantenhaus. Foto: Marcus Simaitis
Der Arbeitstag eines Tierpflegers im Elefantenhaus. Foto: Marcus Simaitis © Marcus Simaitis
Der Arbeitstag eines Tierpflegers im Elefantenhaus. Foto: Marcus Simaitis
Der Arbeitstag eines Tierpflegers im Elefantenhaus. Foto: Marcus Simaitis © Marcus Simaitis
Der Arbeitstag eines Tierpflegers im Elefantenhaus. Foto: Marcus Simaitis
Der Arbeitstag eines Tierpflegers im Elefantenhaus. Foto: Marcus Simaitis © Marcus Simaitis
Der Arbeitstag eines Tierpflegers im Elefantenhaus. Foto: Marcus Simaitis
Der Arbeitstag eines Tierpflegers im Elefantenhaus. Foto: Marcus Simaitis © Marcus Simaitis
Der Arbeitstag eines Tierpflegers im Elefantenhaus. Foto: Marcus Simaitis
Der Arbeitstag eines Tierpflegers im Elefantenhaus. Foto: Marcus Simaitis © Marcus Simaitis
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„Mir liegt nichts Schriftliches vor“, erklärte Winkler gegenüber der NRZ. Der Zoo-Chef zollt dem Elefantenschutz-Europa Verein durchaus Respekt: „Das ist ein ordentliches kenntnisreiches Gremium, das grundsätzlich sachlich vorgeht. Aber ich kann ja nicht jede Verletzung, die sich ein Pfleger im Zoo zuzieht, öffentlich machen.“

"Ein Elefant ist kein Pudel"

Winkler bestätigt, dass sich Anfang des Jahres ein Pfleger beim Umgang mit Saiwa den Arm gebrochen habe. Er sei zwischen den Elefant und die Wand geraten. Ob dies aber eine Attacke von Saiwa gewesen sei, lasse sich im Nachhinein ebenso wenig klären wie der Vorfall mit Daisy, bei dem sich ein junger Pfleger am Rücken verletzt habe, weil er rücklings auf eine Betonkante gestürzt sei. Davon, dass Daisy ihren Pfleger mit dem Rüssel herumgeschleudert habe, könne gar keine Rede sein. Meneki wiederum sei wegen starker arthritischer Schmerzen eingeschläfert und Dzomba in die Niederlande abgegeben worden, „weil sie sich mit unseren Elefanten gar nicht verstanden hat.“

Seit Anfang dieses Jahres, so Winkler, verzichte auch der Duisburger Zoo bei der Pflege der Elefantenkühe auf den direkten Kontakt. Bei dem Umgang mit dem Bullen Shaka würde das seit gut zehn Jahren so gehandhabt. Winkler: „Machen wir uns nichts vor. Der direkte Kontakt mit Elefanten ist schon kriminell gefährlich. Das Risiko von Verletzungen im Umgang mit einem drei Tonnen schweren Tier ist sehr hoch, auch wenn unsere Elefanten ganz liebe Tiere sind. Aber ein Elefant ist kein Pudel.“

Kölner Zoo führte als erster Gitter zum Schutz ein

Die Frage, warum das Umdenken im Umgang mit den grauen Riesen so lange gedauert hat, verweist Winkler darauf, dass der Kölner Zoo vor fünf, sechs Jahren der erste Tierpark gewesen sei, der den indirekten Kontakt mit Gittern als Schutz eingeführt habe. „Auch bei uns war der direkte Kontakt lange die normale Haltung und bei der Pflegern durchaus beliebt. Sie wollten trotz des Risikos nicht so gerne darauf verzichten.“ Nun allerdings hätten sich alle daran gewöhnt.

Manuell würden nun nur noch die Tore geöffnet, um die Elefanten auf die Anlage oder in ihr Haus zu lassen, wobei ein Pfleger das Gatter bedient, ein anderer den Elefanten durch entsprechende Befehle fernhält. Die Tore sollen aber mit der Zeit auf elektronische Steuerung umgerüstet werden.