Duisburg.
Es ist laut im Foyer der St. George’s School in Ungelsheim. Geschnatter, Geklimper – doch es sind gar keine Kinder da. Auch Erwachsene sind dazu in der Lage, veritablen Lärm zu machen. Zumal bei einem so freudigen Ereignis: Die Privatschule, an der auf Englisch unterrichtet wird, feiert ihren Umzug an einen neuen Standort. Donnerstag wurde sie offiziell eröffnet.
„Ich arbeite für Ihre Majestät“, sagte Simon McDonald. „Sie hat Erfahrung darin, aber für mich ist es das erste Mal.“ Doch der britische Botschafter und Generalkonsul hatte keine Probleme damit, die goldene Tafel im Foyer zu enthüllen und damit den Umzug der Schule endgültig zu vollenden. Zehn Millionen Euro hat die St. George’s School in den neuen Standort investiert, vorher war der Duisburger Ableger in Wanheimerort angesiedelt.
Schule mit "Herz und Seele"
Die rund 600 Schüler werden ihre Zeit hier sicherlich genießen können. Jedenfalls bietet das Areal dafür viele Möglichkeiten. Wer um das strahlend gelbe Gebäude herumspaziert, trifft zum Beispiel auf sattes Grün. Englischer Rasen? Nein, es ist Kunstrasen. Ein großer Sportplatz, auf den viele Fußballvereine neidisch sein dürften, wartet auf Bespielung.
Die Schule in Zahlen
Die Zahl der Schüler wuchs an der St. George’s School in den vergangene Jahren erheblich. Seit 2009 gab’s einen Anstieg von 80 Prozent.
Das Schuljahr an der St George’s School ist in drei „Terms“ aufgeteilt.
Die Klassen werden von maximal 20 Kindern und Jugendlichen besucht.
Nachdem es im Foyer noch richtig laut war, wurde es in der Upper Hall mucksmäuschenstill. Obwohl hier mehr als 100 Mädchen und Jungen saßen. Plötzlich standen sie auf, synchron – der Direktor hatte die Bühne betreten. Wie es sich gehört, wurden die Schülerinnen und Schüler gleich abgefragt: „Was ist eine Schule?“ Edward Connolly gab die Antwort aber selbst. Im Englischen ergeben sich für „School“ zwei Definitionen, wie er im Internet herausfand: eine Einrichtung, an der unterrichtet wird, oder das Schwarmverhalten von Fischen. Mit beiden Antworten war der Direktor aber nicht ganz zufrieden. „Herz und Seele“, wünschte sich Connolly für das neue Gebäude. „Sonst ist es keine Schule.“
Schüler mit wichtiger Aufgabe
Dafür werden nun die vielen Schüler sorgen, und die haben auch eine wichtige Aufgabe in der Gesellschaft, wie Botschafter McDonald ihnen erklärte. Denn obwohl er sich sonst um guten Kontakt zwischen Regierungen bemühe, sei der Kontakt zwischen den Menschen in Zukunft wesentlich wichtiger. Dafür könnten die Kinder und Jugendlichen nach ihrer englischen Ausbildung in Deutschland besonders gut sorgen. Bis dahin haben sie aber sicher auch noch anderes zu tun – zum Beispiel auf dem großen Kunstrasenplatz Elfmeterschießen trainieren.