Ungelsheim.
Wer derzeit einen Blick hinter die Kulissen beim Um- und Neubau der privaten St. George’s School wirft, der kann nicht glauben, dass bereits am Dienstag, 27. Dezember, der Umzug von Wanheimerort an den neuen Standort „Am Neuen Angerbach“ erfolgen soll. Kaum ein Raum ist fertig, Maurer, Elektriker und andere Handwerker geben sich die noch nicht montierten Klinken in die Hand. Doch Geschäftsführer Stuart Horton, Sohn der Schulgründerin Marietta Horton, und Projektleiter Udo Großmann sind sich sicher, dass es klappt. „Wir müssen einfach umziehen, anders geht es gar nicht“, nimmt es Stuart Horton mit dem buchstäblichen englischen Humor.
Allerdings wird in den Ferien nicht die komplette Schule von ihren beiden jetzigen Standorten in Wanheimerort auf das Gelände der ehemaligen Grund- und Hauptschule in Ungelsheim umziehen. Rund 370 Kinder der ersten Jahrgangsstufen werden zunächst einziehen, die restlichen der derzeitigen 550 Schüler sollen im Februar den Standort wechseln.
Erster Anlaufpunkt ist erst einmal der Neubau, bei der Entkernung und Renovierung des Altbaus haben Statikprobleme dazu geführt, dass der Umzug nun nicht komplett erfolgen kann.
Fest steht bereits, so Geschäftsführer Stuart Horton, dass die St. George’s School, die ein englisches sowie ein international anerkanntes Abitur anbietet, am neuen Standort schon an die Grenzen ihrer Kapazität kommt. Durch die neuen attraktiven Räume hat es bei der Anmeldung einen Run auf die Privatschule gegeben, die für 750 Schüler geplant wurde. Fast so gut wie sicher ist, dass die Schule künftig auch das Dachgeschoss nutzen wird und so zusätzlichen Platz schaffen kann. Der Neubau ist so konzipiert, dass das Dachgeschoss im Bedarfsfall ausgebaut werden kann.
Nicht geändert wurde das Verkehrskonzept. Die DVG wurde gebeten, die Bushaltestelle vom Minigolfplatz in Richtung Schule zu verlegen. An der Straße Am neuen Angerbach werden die Lehrerparkplätze erstellt, hier soll es auch den „Kiss and Ride“-Bereich abgegrenzt von der Straße geben, in dem die Kinder aus dem Auto der Eltern aussteigen können. Rund 70 Lehrer unterrichten derzeit an den beiden Standorten in Wanheimerort, die maximale Klassenstärke soll auch weiterhin 20 Schüler betragen. Rechnerisch sollen 8,5 Schüler auf einen Lehrer an der Privatschule kommen.
Rund 60 Prozent der Schüler kommen aus südwestlicher Richtung, aber der Einzugsbereich von 30 Kilometern im Umkreis wird in einigen Fälle weit überschritten.
Die Umbaumaßnahme ist nicht mit den geplanten zehn Mio Euro zu stemmen, die Privatschule geht nun von einer Endsumme von 12 Mio Euro aus. Die Neubauten werden komplett neu möbliert, die renovierten Altbauten bekommen teilweise das Inventar aus Wanheimerort.
Fleißig gearbeitet wird derzeit auch an der Mensa, hier soll es ab Februar jeden Tag frisch gekochte Gerichte für Schüler und Lehrer geben. Fertiggestellt wird auch erst im nächsten Jahr der Sportplatz auf dem ehemaligen Gelände der Grundschule, der während des Umbaus als Lagerplatz für Baustoffe genutzt wird. „Bisher gab es von den Anwohnern keine großen Klagen über Baulärm, ich hoffe, dass das gute Verhältnis auch beim normalen Schulbetrieb bleibt“, freut sich Stuart Horton auf den Umzug.