Duisburg. .
Leer stehende Bürogebäude – davon träumen Duisburgs Wirtschaftsförderer. 3,8 % beträgt die hiesige Leerstandsquote, weniger als in allen vergleichbaren Städten in NRW (Essen: 4,7 %, Dortmund: 5,2 %, Düsseldorf: 11 %). Das Problem dabei: Fragen Firmen an, die sich ansiedeln oder erweitern wollen, kann ihr Bedarf nicht kurzfristig gedeckt werden. Die Folge: Unternehmen, die Duisburg dringend brauchen könnte, sehen sich in der Nachbarschaft um.
Es fehle an Immobilien, um „eingehende Anfragen schnell und maßgeschneidert bedienen zu können“, klagt Ralf Meurer, Chef der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung (GfW), im aktuellen Gewerbeimmobilien-Marktbericht des Maklerunternehmens von Axel Quester.
Dort ist zwar zu lesen, dass der Umsatz an Büroflächen sich im letzten Jahr stabil entwickelt hat, mit rund 63.000 Quadratmetern sogar knapp über den Vorjahreszahlen lag. Dann aber kommt das große „Aber“: „Langfristig kann ohne Bewegung, ohne neue innovative Standorte und die Erneuerung von Beständen kein Marktwachstum erreicht werden.“ Investitionen hätten aber einen Vorlauf von häufig mehr als einem Jahr.
"Dem kurzfristig Suchenden stehen immer weniger Flächen zur Verfügung"
2011 sind nach Quester-Angaben noch „beachtliche“ 30.000 qm neue Bürofläche in den Markt gekommen, wobei das Kuhlenwall-Karrée das größte Einzelprojekt war. Für das laufende Jahr liege die prognostizierte Fertigstellung bei „guten“ 36.000 qm, doch ab 2013 sei ein „erheblicher Rückgang“ zu erwarten: „Dem kurzfristig Suchenden stehen immer weniger Flächen zur Verfügung.“ Zu erwarten seien lediglich 12.000 qm Büroneubaufläche. Quester: „Die Investitionslücke ist augenfällig.“ Die mangelnde Baulaune in Duisburg führt der Immobilienexperte nicht zuletzt auf die Loveparade-Katastrophe und deren politischen Nachwirkungen samt Lähmung der Verwaltung zurück: „Verständlicherweise war Duisburg 2010 und 2011 für manchen Investor ein ,No Go’.“
Neue Anstöße für den Büromarkt erwarten Meurer und Quester durch Planungen im Süden des Hauptbahnhof und rund um den immer noch brach liegenden Bahnhofsvorplatz.