Duisburg. .

Die Wirtschaftsförderung schlägt eine Alternative zu den Plänen fürs Riesen-Möbelzentrum auf dem Gelände der „Duisburger Freiheit“ vor - damit die eigentlich geplanten Avantgarde-Bauten wenigstens teils realisiert werden können.

Mit nennenswerter Nachfrage nach Büroflächen sei nicht zu rechnen, meint Kurt Krieger, der am Hauptbahnhof lieber ein Möbelzentrum bauen möchte. „Da liegt er mit seiner Einschätzung daneben“, so Wirtschaftsförderer Ralf Meurer.

Der Bedarf an modernen, zeitgemäßen Büros in und um Duisburg sei vorhanden, das belege eine wissenschaftliche Studie der Universität Wuppertal. In den letzten Jahren habe es einen durchschnittlichen Büroflächen-Umsatz von 80 000 Quadratmeter pro Jahr gegeben. Der Leerstand liege bei 70 000 qm, davon seien aber nur 13 000 qm moderne Flächen. Den jährlichen Neubaubedarf beziffert der Chef der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung (GFW) mit 50 000 qm. Das entspricht etwa fünf Neubauten vom Kaliber der Büro-Immobilien am Innenhafen.

Verkehrsgünstige Lage

Was von der „Freiheit“ möbelfrei bliebe, die Fläche zwischen Hauptbahnhof und Koloniestraße, würde demnach für die Nachfrage von zwei bis drei Jahren reichen – dann wäre mit Top-Lagen in Duisburg Schluss.

Absehbar sei aber ein Trend zu verkehrsgünstigen Büro-Lagen, wie es die „Freiheit“ unstrittig ist, da Unternehmen ihre Verwaltungen einerseits konzentrierten, andererseits aus demografischen Gründen verstärkt Mitarbeiter rekrutieren müssten, die weiter entfernt wohnen, erklärt Meurer.

Und präsentiert eine denkbare Kompromisslösung, an die auch schon Oberbürgermeister Adolf Sauerland gedacht hat: Möbelhaus ja, aber ganz im Süden der Fläche, Möbellogistik auch ja, aber auf einer benachbarten Fläche an der Heerstraße. Und zwischen Karl-Lehr-Straße und Hauptbahnhof wäre viel Platz für Büros – wie von Lord Norman Foster geplant.

keine vollendeten Tatsachen

„Ich habe so eine Entwicklung nie forciert“, kommentierte Innenstadt-Entwickler Ralf Oehmke die Entscheidung Kriegers, das 30-Hektar-Areal zu kaufen, um es fast komplett für Möbelhandel und -logistik zu nutzen: „Die Zahl der Arbeitsplätze haut mich nicht vom Hocker.“

Er sieht im übrigen noch keine vollendeten Tatsachen durch den auch ihn völlig überraschenden Grundstücksverkauf von Aurelis an den Möbelriesen Krieger geschaffen: „Die Planungshoheit liegt bei der Stadt.“