Duisburg. . Die CDU-Ratsfraktionen in Duisburg und Düsseldorf haben sich in einer gemeinsamen Erklärung für die Opernehe ausgesprochen. Nur beide Städte gemeinsam könnten das breite Angebot machen, das pro Spielzeit mehr als 260.000 Menschen erleben. Auch der Deutsche Bühnenverein warnt Duisburg vor dem Ausstieg.

Einstimmig hat sich der Düsseldorfer Rat für die Fortführung der Opern-Ehe mit Duisburg ausgesprochen und eine gemeinsame, entsprechende Resolution verfasst. Sie enthält die Bitte an die Duisburger Ratspolitiker, alles daran zu setzen, das Zwei-Städte-Institut zu erhalten. Nichtsdestotrotz erteilten die Düsseldorfer Ratspolitiker ihrer Verwaltung auch den Auftrag, weitere mögliche Kooperationspartner zu suchen.

Bereits am Mittwochabend hatten sich die CDU-Fraktionsspitzen aus Düsseldorf und Duisburg getroffen, um das Thema zu beraten und entschieden, die Theatergemeinschaft fortsetzen zu wollen. Wie Bürgermeister und Fraktionsvorsitzender Friedrich G. Conzen (Düsseldorf) sowie Bürgermeister Benno Lensdorf sowie die Fraktionsvorsitzende Petra Vogt (Duisburg) erklären, könnten nur beide Städte gemeinsam das breite und niveauvolle Angebot machen, das pro Spielzeit mehr als 260 000 Menschen erleben. „Wenn die Opern-Ehe zerbricht, wäre dies ein Verlust mit verheerenden Folgen – nicht nur für Duisburg und Düsseldorf, sondern auch für die gesamte Region.“

Bühnenverein warnt

„Es ist voreilig und gefährlich, selbst aus bedrängender Sparnotwendigkeit gewachsene erfolgreiche Strukturen zu zerstören“, warnt Rolf Bolwin, Direktor des Deutschen Bühnenvereins, vor einer Trennung der Theatergemeinschaft. Eine Zerschlagung bedeute erheblichen Schaden. In Düsseldorf müsste der Zuschuss erhöht werden, in Duisburg wäre ein – kostspieliger – Personalabbau notwendig. Zudem verlören die Philharmoniker fast zwei Drittel ihrer Tätigkeiten.

Bolwin weist darauf hin, dass Duisburg mit rund 500.000 Einwohnern für seinen Theaterbetrieb etwa so viel zahlt wie Heidelberg mit 150 000 Einwohnern. Anspruchsvolle Opernproduktionen würden als Gastspiele kaum angeboten. Außerdem müsste Duisburg dann erklären, warum sie sich als Opernproduzent verabschiedet, aber von der öffentlichen Finanzierung anderer Opernhäuser profitieren möchte.