Duisburg.

Die Chancen auf einen Ausbildungsplatz sind in Duisburg weiter gestiegen: Die Arbeitsagentur verzeichnete Ende März 2471 gemeldete Ausbildungsstellen denen 2356 Bewerber gegenüberstanden.

Rein rechnerisch kann damit jeder Bewerber einen Ausbildungsplatz erhalten. Doch es passen weiterhin nicht überall Berufswunsch und Qualifikation mit den Angeboten zusammen: 1265 Bewerber haben noch keine Stelle. Immer mehr Betriebe haben sowohl in Duisburg wie im gesamten Bereich der Industrie- und Handelskammer Duisburg-Niederrhein Probleme, ihre Ausbildungsstellen adäquat zu besetzen. Das unterstrichen die Mitglieder der Regionalen Ausbildungskonferenz bei ihrem Frühjahrstreffen.

"Gezielte Angebote der Konsenspartner"

Im Gegensatz zu früheren Jahren, als weniger Ausbildungsstellen als Bewerber gemeldet wurden, rät die Regionale Ausbildungskonferenz – ein Zusammenschluss von IHK, Handwerk, DGB, Arbeitsagentur, Jobcenter, Berufskollegs und IG Metall – zum direkten Einstieg ins Berufsleben nach der Schule, Warteschleifen sollten möglichst vermieden werden. Höhere Bildungsabschlüsse seien nur dann sinnvoll, wenn ein Studium auch tatsächlich angestrebt werde. Mit Hilfe von Förderangeboten soll denjenigen geholfen werden, die die richtige Qualifikation noch nicht erreicht haben.

„Dies schließt auch gezielte Angebote der Konsenspartner für diejenigen Bewerber ein, die (noch) nicht die Voraussetzungen für den unmittelbaren Übergang in die betriebliche Ausbildung erfüllen“, verlas IHK-Geschäftsführer Stefan Dietzfelbinger die Einschätzung der Ausbildungskonferenz.

Gesamtes Berufsfeld ins Visier nehmen

Wichtig für junge Leute sei nach wie vor, sich nicht auf einen einzigen Beruf zu fixieren, sondern das gesamte Berufsfeld ins Visier zu nehmen, in dem sich verschiedene Möglichkeiten ergeben können. Wer hinzu noch bereit sei, einen Ausbildungsplatz auch in zehn Kilometern Entfernung anzunehmen, habe in diesem Jahr gute Chancen. Das gilt auch für die Altbewerber, denn nach Angaben von Angela Schoofs (Agentur für Arbeit) sind nur die Hälfte aller Bewerber in diesem Jahr Schulabgänger: „Die andere Hälfte besteht aus Abgängern der letzten Jahre.“ Der Wermutstropfen: Nach Angaben von Rainer Bischoff (DGB) gibt es für die steigende Jugendarbeitslosigkeit in Duisburg bislang „keine richtige Erklärung.“

Elisabeth Schulte vom Unternehmerverband unterstrich die guten Chancen auf einen Ausbildungsplatz. Sie warb vor allem um Bewerber für technische Berufe: „Wer ein wenig Spaß an Technik hat, hat hier gute Chancen.“

Vor dem Hintergrund, dass im nächsten Jahr die Doppeljahrgänge Abitur machen, wird die Zahl der Bewerber 2013 noch einmal kurzfristig steigen, bevor sich der Rückgang der Schülerzahlen noch stärker auf den Ausbildungsmarkt auswirken dürfte.

Weiterführende Links:
www.arbeitsgagentur.de
www.hwk-duesseldorf.de
www.ihk-lehrstellenboerse.de