Duisburg.

Schockiert und entsetzt zeigt sich der Deutsche Gewerkschaftsbund der Region Niederrhein über die Entwicklung der Jugendarbeitslosigkeit im Bereich der Arbeitsagentur Duisburg. Weisen doch die neuesten Zahlen eine Steigerung im zweistelligen Prozentbereich bei der Arbeitslosigkeit junger Menschen aus.

„Gegenüber dem März des Vorjahres“, so der Vorsitzende der DGB-Region Niederrhein, Rainer Bischoff „müssen wir eine Steigerung der Arbeitslosigkeit bei den 15- bis 20-Jährigen um 17,8 % bei der Arbeitsagentur Duisburg feststellen. Eine derartige Entwicklung ist bei dem Wirtschaftsaufschwung des vergangenen Jahres schon eigentlich unfassbar.“ Noch schlimmer werde die Analyse bei längerfristiger Betrachtung: „Die Entwicklung ist nicht neu, sondern hält schon Monate an.“

Keine Erklärung für Entwicklung

Im Februar 2012 war gegenüber dem Vorjahr eine Steigung um 13,7 % und im Januar eine Steigung von 10 % festzustellen. Das bedeute: Der Trend bei den 15- bis 20-Jährigen hält schon Monate an und wird immer schlimmer. „Gleichzeitig haben und erhalten wir keine Erklärung für diese desaströse Entwicklung. Wie sollen wir jungen Menschen in unserer Stadt eine Perspektive und eine Chance bieten, wenn deren Arbeitslosigkeit bei positiver wirtschaftlicher Entwicklung in einem derart katastrophalen Ausmaß zunimmt?“, fragt Bischoff.

Bisher habe oder erhalte der DGB-Niederrhein für diese auch im Vergleich zu anderen Städten und dem Land NRW einzigartige Entwicklung in Duisburg keine Erklärung. Diese müsse nun aber erfolgen, um den Trend zu stoppen und umzukehren, verlangt Bischoff.

"Verantwortliche sind gefordert"

„Die Verantwortlichen sind nun mehr als dringlich gefordert“, so Rainer Bischoff weiter, „hier Abhilfe zu schaffen. Sofortiges Handeln ist erforderlich. Zunächst brauchen wir Erklärungsansätze: Ist Hintergrund dieser schlimmen Entwicklung etwa, dass immer mehr Familien mit Jugendlichen zu Hartz-IV-Empfängern geworden sind?“ Wenn ja, warum sei dies in Duisburg im besonderen Ausmaß der Fall? „Oder erhalten die Jugendlichen immer weniger Ausbildungsplätze in unserer Stadt, so dass sie keinerlei Chance haben, im heimischen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen?“ Dann richtete sich die Frage an die heimischen Unternehmen, warum sie derart handeln. Die jungen Menschen unserer Stadt brauchen dringend ihre Chance, sofortiges Handeln tue Not, so der DGB-Vorsitzende.