Besseres Wohnen ist oberstes Ziel des neuen Duisburger Stadtplaners
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Duisburg. . Carsten Tum ist als Nachfolger von Jürgen Dressler neuer Planungsdezernent in Duisburg. Er sieht Duisburg stadtplanerisch auf einem guten Weg. Den will er fortsetzen - zum Beispiel mit Unterstützung für das geplante Factory Outlet Center.
Was plant Duisburgs neuer Oberplaner? Seit Monatsanfang ist Carsten Tum als Nachfolger von Jürgen Dressler Planungsdezernent. Seine erste Bestandsaufnahme nach den ersten Amtstagen: „Duisburg ist auf einem guten Weg.“
Brüche in der Stadtentwicklung sind daher nicht zu erwarten, in wesentlichen Themen setzt Tum, vorher Planer in Gladbeck, auf Kontinuität.
Beispiel Factory Outlet Center (FOC) in Hamborn: „Da stehe ich absolut hinter“, sagt Tum, der seit 22 Jahren in Röttgersbach wohnt. Das Einkaufszentrum sei ein „Riesengewinn“ insbesondere für die nördlichen Stadtteile, aber auch für die Gesamtstadt, weil Kaufkraft gebunden und neue gewonnen werde. Tum: „Es ist eine gute Idee, das FOC dort anzusiedeln.“
Möbelhäuser als "großer Zugewinn" für die Stadt
Beispiel Möbelzentren: Sowohl Krieger am Bahnhof als auch Ostermann in Meiderich könnten für Duisburg „großen Zugewinn“ bringen, wiederum gehe es um ein Plus bei der Kaufkraft.
Innenhafen und mehr
Den Innenhafen, die in Teilen schon erneuerte Innenstadt, den Landschaftspark hebt Tum als positive Seiten Duisburgs, die er auch Gästen gerne zeigt, besonders hervor: „Das kann man doch vorzeigen, wir brauchen uns nicht zu verstecken“, ist seine feste Überzeugung.
Gute Perspektiven verbindet Tum auch mit dem geplanten Büro-Quartier direkt am Hauptbahnhof, allein schon durch den kurzen Weg zum Flughafen: „Man kann von Düsseldorf profitieren“, sieht Tum die Nähe als Chance.
Nach beruflichen Stationen in Oberhausen, beim Kommunalverband und in Gladbeck sieht sich der geborene Hamburger in Duisburg angekommen: „Endlich am Wasser.“ Zum Rhein hin will er die Stadt noch stärker orientieren. Ruhrort beispielsweise sei es mit seiner einzigartigen Lage wert, „gepflegt und weiterentwickelt zu werden“.
Einen Schwerpunkt seiner künftigen Arbeit sieht Tum in der Schaffung von attraktiven Wohngebieten – nicht nur durch Neubau, sondern vor allem auch durch Veränderungen im Bestand. Seine doppelte Zielvorgabe umreißt er so: „Die Menschen, die hier sind, sollen bleiben wollen, andere sollen kommen wollen.“
Duisburgs Baustellen und der Stadtnorden
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Attraktive Neubaugebiete erschließen, aber auch bestehende Wohnquartiere erneuern
Dafür müssten attraktive Neubaugebiete angeboten werden, beispielsweise auf Teilen früherer Bahngelände wie in Wedau, wo hochwertiges Bauen – wie etwa schon am Angerbogen erfolgreich erprobt – möglich sei.
Andererseits müsse aber auch in bestehenden Wohnquartieren „eine Menge an Erneuerung“ geschehen. Wobei er die Möglichkeiten von Abriss und Neubau nicht ausschließt. Die Leerstandsquote für Wohnraum in Duisburg sei sehr hoch, das Schrumpfen der Einwohnerzahl „nicht gänzlich“ aufzuhalten, aber darin liege auch ein Chance für Neues, erklärte Tum.
Es sei durchaus sinnvoll, nicht erhaltenswerte Gebäude zu entfernen und damit Platz zu schaffen für neue, zeitgemäße Wohnungen, für Gewerbe oder auch für Grünflächen wie derzeit in Bruckhausen praktiziert: „Das unterstütze ich absolut“, betonte der Dezernent im Gespräch mit der WAZ: „Wir werden weniger.“
Aufgabe der Stadtplanung sei es, rechtzeitig und richtig den Schrumpfungsprozess zu gestalten, damit Wohnquartiere, Infrastruktur und Einzelhandelsangebot attraktiver werden. Kurze Wege zum Einkaufen, zu Kultur- und Bildungsangeboten machten die Stadt attraktiver für Bürger, die einst abgewandert sind aufs Land: „Ich bin froh, in einem Stadtteilzentrum zu wohnen, wo ich morgens zu Fuß Brötchen holen kann.“
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