Duisburg. .

Die Politik steht nach wie vor einmütig hinter den Factory Outlet-Plänen, die Finanzierung des Hamborner Vorhabens ist gesichert, und der Umzug der Mieter vom Zinkhüttenplatz geht sozialverträglich voran – das waren die Kernsätze einer Pressekonferenz, zu der gestern die Begleitkommission für das 125-Mio-Euro-Vorhaben ins Rathaus eingeladen hatte.

Mit über 210 Mietparteien oder 60 Prozent der Mietern, die für den Neubau des Shopping-Centers weichen sollen, sei bereits gesprochen worden, informierte Investor Roger Sevenheck. Ende April/ Anfang Mai seien von den ursprünglich 390 Wohnungen nur noch 275 bewohnt: „Dieser Trend setzt sich dynamisch fort.“

Outlet Planung eine "Paketlösung"

„Das wird vernünftig gemacht“, lobte Hermann Dierkes das Umzugsmanagement durch die Immobiliengesellschaft Immeo. Der Linken-Ratsherr sieht sich wegen seiner Zustimmung zum Outlet heftiger innerparteilicher Kritik ausgesetzt, spricht aber von Umzügen „zu vollkommen akzeptablen Bedingungen“. Die Outlet Planung sei eine „Paketlösung“ für Rhein-Ruhr-Halle wie fürs alte Hallenbad, beide leer stehend. Auch der Neubau der Vierfachhalle sei nicht möglich ohne Geld aus dem Grundstücksverkauf: „Die Stadt hat nicht die Mittel, diese Dinge zu stemmen.“ Gleichwohl rügte Dierkes „schwerwiegende Informations- und Kommunikationsfehler“ gegenüber den Mietern.

„Wir haben den Eindruck, dass Immeo den Job sehr gut macht“, sagte auch SPD-Ratsherr Frank Börner. Gerade ältere Mieter hätten jetzt die Chance, eine barrierefreie Wohnung zu erhalten.

Angesichts der hohe Arbeitslosigkeit im Norden der Stadt, die vor allem Frauen und junge Menschen trifft, wertet Ellen Pflug (SPD) das Outlet Center als Zukunftsprojekt für Hamborn: „So ein Stadtteil braucht Perspektiven.“ „Sonst haben wir kaum Möglichkeiten“, pflichtete ihr CDU-Ratsherr Rainer Enzweiler bei. Die Brautmodenmeile Weseler Straße ziehe schon jetzt Käufer aus dem Um- und Ausland an, das Outlet Center werde für weiteren Kaufkraftschub sorgen.

Ratsentscheidung Ende 2012 oder Anfang 2013

Uwe Rohde, Chef des städtischen Immobilienmanagements, hat keine Zweifel an der Bonität des Outlet-Investors German Development Group. Aber er versicherte auch: „Die Stadt gibt nichts aus der Hand, wenn nicht das Gesamt-Invest geklärt ist.“

Bis zum endgültigen OK des Stadtrates zu dem Vorhaben müssen noch Gutachten zu Verkehr, Einzelhandelsauswirkungen (auf die Innenstadt etwa, aber auch auf die Nachbarstädte) und möglichen Störfällen wegen der Nähe zur Industrie erstellt werden. Im Herbst käme die Offenlegung der Pläne, das letzte Wort hätte der Rat in der letzten Sitzung des Jahres 2012 oder Anfang 2013. Bis dahin sollen auch alle Umzüge erfolgt sein.

Menschenkette am Zinkhüttenplatz

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