Duisburg. . Planungspolitikern fehlt die Anbindung an die Königstraße. Jetzt sollen die Pläne erneut überarbeitet werden

Wie Investor Multi Development direkt vor dem Hauptbahnhof seine Firmenzentrale geplant hat, gefällt manchen Planungspolitikern nicht. Sie fordern aus mehreren Gründen Alternativen. Bremsen dürfte die Überarbeitung der Pläne das Projekt dennoch nicht: Die Verzögerungen bei der Bahnhofsplatte ernten längst nur noch Gespött denn Aufsehen, und bei der Randbebauung drängelt der Investor zwar ständig, das Grundstück hat er aber immer noch nicht gekauft.

Die Pläne für den Umbau der Mercatorstraße und den Neubau des Büro-Riegels sind erst zum Jahreswechsel noch einmal geändert worden. Wie berichtet soll der Riegel etwas näher an den Bahnhof rücken, die verkehrsberuhigte Mercatorstraße wird breiter als geplant, die Platanen können stehen bleiben. Es wird nicht die letzte Änderung gewesen sein. Denn SPD, FDP und Linke halten das Gebäude für fehlplatziert. „Wenn ich aus dem Hauptbahnhof komme, muss ich wenigstens erkennen können, dass hier gleich die Innenstadt beginnt und wo ich denn zur Königstraße finde“, sagt Frank Börner, Planungsexperte bei der SPD. Doch genau diesen Blick versperrt der Büroriegel, so wie er jetzt geplant ist. Die Alternativen: Das Gebäude verschieben, verkürzen oder von der rechtwinkligen Anordnung abrücken. Die Sichtachse zur Königstraße soll zumindest deutlich verbessert werden, im Idealfall soll der Platz sogar bis in die Königstraße fortgeführt werden, heißt es in dem Antrag, den die drei Fraktionen beschlossen haben.

Platz für neue Zentrale

Multi Development will den Neubau an der Mercatorstraße bauen und teilweise als neuen Zentrale nutzen. Noch ist das Unternehmen an der Bismarckstraße in Neudort ansässig. Multi, 1982 in den

Niederlanden gegründet, beschäftigt europaweit circa 700, in Deutschland insgesamt rund 70 Mitarbeiter. Duisburger Multi-Projekte sind das „Forum“, die „Königsgalerie“ und bald auch das „Stadtfenster“.

Zweiter Punkt, mit dem die rot-rot-gelbe Mehrheit nicht leben kann: Die Einfahrt der Tiefgarage für das Bürogebäude liegt genau in der Mitte des Bahnhofsvorplatzes. „Das wäre für Fußballfans, die vom Stadion zum Bahnhof kommen, die ideale Pinkelecke“, sagt Frank Börner.

Und an der Innenstadt-Entwicklungsgesellschaft (IDE) lässt er auch kein gutes Haar: „Die Bahnhofsvorplatte ist das einzige Projekt, bei dem die IDE alleinverantwortlich ist. Über drei Jahre ist sie jetzt schon damit beschäftigt. Da muss man sich fragen, ob sie für die Umsetzung überhaupt geeignet ist.“ Wie berichtet muss die Gestaltung der Platte noch einmal komplett neu ausgeschrieben werden.