Duisburg.

Duisburg hat einen neuen Beigeordneten für die Stadtentwicklung. Mit den Stimmen von SPD, Grünen und Linken wählte der Rat bei Enthaltung der CDU und der FDP am Montag den 48-jährigen Carsten Tum zum neuen Baudezernenten.

Voraussichtlich am 1. April tritt der Duisburger sein Amt an, für das er für die kommenden acht Jahre gewählt wurde. „Das ist ein toller Tag und das ist eine große Herausforderung für mich, als Duisburger allemal. Ich liebe diese Stadt und ich freue mich auf das, was da kommt“, sagte der seit 1990 in Röttgersbach lebende gebürtige Hamburger, der mit einer Hambornerin verheiratet ist und zwei erwachsene Kinder hat.

Tum tritt die Nachfolge von Jürgen Dressler an, der – man kann es so sagen – eher im Unfrieden mit Stadt und Politik – nicht wiedergewählt worden und damit ausgeschieden war. Tum, der als bis dato Gladbecker Baudezernent und ehemaliger Referatsleiter beim Regionalverband Ruhrgebiet bestens im Revier vernetzt ist, kennt natürlich auch Dressler: „Ich werde auch mit ihm sprechen“, so Tum.

Ein Mann der Praxis

Der 48-Jährige gilt als team- und praxisorientierter Städtebauer: „Ich halte Visionen für sinnvoll, wenn sie machbar sind“, erklärt der studierte Raumplaner, der sich in den kommenden Wochen die Duisburger Stadtentwicklung „in Ruhe ansehen will“.

Mit Bewertungen hält sich Tum noch zurück: Er lobt die Entwicklung etwa in der Innenstadt, am Innenhafen: „Das gefällt mir gut.“ Zugleich betont Duisburgs künftiger oberster Stadtplaner aber die Bedeutung der Stadtteile: „Wir müssen dafür sorgen, dass sich die Menschen in den Quartieren, in denen sie leben, arbeiten, ihre Freizeit verbringen, wohl fühlen.“

Tum kündigte an, in Duisburgs Stadtentwicklung „eingeschlagene Wege“ fortzusetzen, aber „auch das eine oder andere“ Neue in Angriff zu nehmen. So verteidigte Tum den wieder in die Kritik geratenen Grüngürtel in Bruckhausen: „Das ist der sinnvolle, richtige Weg.“. Die neuerliche Debatte über den Häuserabriss habe ihn „geärgert“. Zugleich sieht er zum Beispiel in Bissingheim Potenzialflächen für die Stadtteil-Entwicklung.

Der 48-jährige Tum engagiert sich wie seine Frau in der evangelischen Kirchengemeinde. Dazu mag er Basketball und fährt gerne Rad. Als alter Hamburg-Fan fällt ihm die Nähe zum MSV angesichts gleicher weiß-blauer Vereinsfarben nicht schwer.