Hinter Outlet-Investor sollen Briefkastenfirmen stecken
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Duisburg-Hamborn. . Ein schwerer Vorwurf: Hinter der German-Development-Group, die das Outlet-Center in Duisburg plant, sollen „Briefkastenfirmen“ stecken. Die Planer sprechen von „übler Nachrede“.
„Das als ,Chance für den Duisburger Norden’ gefeierte Projekt“, schreibt Helmut Mattern, Sprecher der Bürgerinitiative Zinkhüttenplatz in einer Pressemitteilung, „für dessen Umsetzung unsere Wohnsiedlung mit 1000 betroffenen Mietern weichen soll, scheint sich möglicherweise als großer Flopp zu entpuppen.“
Begründet wird dies von der Initiative unter anderem mit einer Analyse des Firmengeflechts rund um Roger Sevenhecks Düsseldorfer German Development Group Gmbh & Co. KG. Diese wurde Anfang März vom Duisburger Wirtschaftsprüfer und Unternehmensberater Dr. Richard Wittsiepe durchgeführt.
Keine wirtschaftlichen Aktivitäten
Ein Vorwurf: Hinter der German-Development-Group stecke ein Geflecht aus „Briefkastenfirmen“, wie Wittsiepe sagt. Außerdem wies er darauf hin, dass im Jahresabschluss der German Development-Group mit Datum 31.12.2009, der im Bundesanzeiger einzusehen sei, zahlreiche Formfehler enthalten seien. So seien die drei Firmen, die das Eigenkapital der German-Development-Group hielten, allesamt falsch geschrieben. Auch seien fehlerhafte Anteils-Kennzahlen eingetragen.
Der Projektentwickler
Der Niederländer hat Duisburger Wurzeln – sein Großvater stammt aus Hamborn. Verletzt hat ihn die Kritik, die kürzlich in der Clauberghalle und im Internet an seiner Firma geübt wurde. „Wir wurden wie Verbrecher hingestellt.“ Umso dankbarer war er, dass man ihm jetzt die Chance gab, seine Ideen vorzutragen.
„Die als Investoren auftretende Firmengruppe verfügt über kein nennenswertes Kapital. Die Anteilseigner sind nicht ersichtlich. Wirtschaftliche Aktivitäten führen diese Firmen nicht durch“, schreibt Wittsiepe. Für ihn ist als Schlußfolgerung klar, dass es sich um „Strohfirmen“ handelt.
"In Bonn vertraut man Herrn Sevenheck wieder"
Während die Pressestelle der German-Development-Group die Vorwürfe in einer ersten Reaktion als „Unfug“ und „üble Nachrede“ abkanzelte, erhält der Geschäftsmann Unterstützung aus gerechnet aus Bonn. Dort war er wegen seines Großprojekts „Südüberbauung“ in die Kritik geraten, das dort bereits seit 2007 geplant wird.
„In Bonn vertraut man Herrn Sevenheck wieder“, sagt Dieter Brockschnieder, Redaktionsleiter der Bonner Rundschau, „das war nicht immer so.“ Dort sei es um die Finanzierung des Projekts gegangen. Die habe Sevenheck, heißt es aus dem Wirtschaftsressort des Bonner-General-Anzeigers auf Nachfrage, mittlerweile zur vollsten Zufriedenheit der Kommune dargestellt.
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