Duisburg. . Das Jugendamt hat Personalnot. Anträge von Tagespflegestellen für Kinder brauchen derzeit drei Monate bis zur Bearbeitung. Manche Pflegestelle bringt das finanziell in die Bedrängnis.

„Sie haben alles Recht, sich zu beschweren“, gesteht Jugendamtsleiter Thomas Krützberg. Aber zaubern kann er eben auch nicht. Es geht um die Anweisung der Gelder für Kindertagespflege-Plätze. Die Anträge werden im Jugendamt bearbeitet, üblicherweise von vier Mitarbeitern. Allerdings sind zwei Stellen derzeit vakant und da hakt es bei der Abarbeitung der Fälle.

Regina Küttner und Melanie Wenger betreiben beide Tagespflege. In einem offenen Brief schreiben sie, dass sie sich in ihrer Existenz gefährdet sehen, wenn Gelder mit monatelanger Verzögerung ausgezahlt werden. „Wir haben Angestellte, die bezahlt werden müssen, Vermieter, die mit Sicherheit auch nicht drei Monate auf Zahlungseingang warten und auch Versicherungen die uns spätestens nach zwei Monaten eine Kündigung ins Haus schicken – wie soll das weitergehen?“

Die Stadt könne nicht mehr so schnell arbeiten wie früher

Krützberg hat die beiden zu einem rettenden Gespräch geladen. Und müht sich ansonsten nach Kräften, die Stellen zu besetzen. „Aber da werden Steuergelder ausgezahlt, da kann man nicht einfach auf Enter drücken, da braucht man erfahrene Verwaltungsleute“, beschreibt er das Dilemma. Duisburg könne einfach nicht mehr so schnell arbeiten wie früher. „100 %-Garantien kann ich bei dem aktuellen Stellenschlüssel nicht geben.“ Betroffenen rät er aber: „Wenn es in Einzelfällen zu Unverträglichkeiten kommt, sofort bei mir melden.“