Duisburg. . Neues von der OB-Kandidatensuche: In der Gerüchteküche hat es nun Martin Bornträger erwischt. Er ist Büroleiter im Innenministerium von Ralf Jäger. Das Bündnis will erst nächste Woche über Personen reden. Theo Steegmann von der Abwahlinitiative fordert „Augenhöhe“ bei den Verhandlungen.
Bei der Suche nach einem OB-Kandidaten für Duisburg werden derzeit jede Menge Namen durch den Blätterwald ventiliert (zur Loveparade-Spezialseite „Politischer Neuanfang“). Ob die Genannten überhaupt ernsthaft in Betracht kommen, bleibt offen. Das Bündnis will sich erst nächste Woche auf die Kriterien festlegen und frühestens ab dann über konkrete Personen reden. Getroffen hat die Gerüchteküche jetzt Martin Bornträger .
Der 37-Jährige wird den meisten Duisburgern allerdings wohl eher unbekannt sein. Er ist einer der Hoffnungsträger der Landespartei, er ist enger Weggefährte von Ralf Jäger und sein Büroleiter im Innenministerium. Bevor die Politik zu seinem Hauptberuf wurde, war Bornträger Lehrer für Religion und Geschichte an einem Kölner Gymnasium. In die SPD trat er 1990 ein, zwei Jahre später gehörte er bereits zum Vorstand der Euskirchener SPD und mischte dort lange im Stadtrat und Kreistag mit. In den Landesvorstand der SPD zog er bereits mit 29 Jahren ein.
Ob sich der Absolvent der Kommunalakademie mit einer derart steilen Parteikarriere aber überhaupt dem breiten Findungskreis des Bündnisses als Konsenskandidat vermitteln lässt, dürfte fraglich sein. Zudem dürfte sein Name nicht der letzte gewesen sein, der in den nächsten Tagen die Runde machen wird. Aus der Riege der SPD-Führung haben sich übrigens auch die beiden Vize-Vorsitzenden Gisela Walsken und Bärbel Bas noch nicht von der Liste dementiert.
Neuanfang will notfalls eigenen Kandidaten aufstellen
Die Bürgerinitiative „Neuanfang für Duisburg“ sitzt bei der OB-Kandidatensuche jetzt mit am Tisch. Theo Steegmann hatte sich dazu kürzlich mit SPD-Chef Ralf Jäger, der in den vergangenen Tagen federführend mit den Bündnis-Parteien gesprochen hatte, getroffen.
Im Nachgang forderte Steegmann die versprochene „Augenhöhe“ bei den künftigen Verhandlungen um einen Konsenskandidaten nachdrücklich ein. „Wir wollen als Bürgerinitiative ernst genommen werden. Sollten wir nicht das Gefühl haben, das man uns ernst nimmt, werden wir einen eigenen Kandidaten aufstellen“, sagte Steegmann am Mittwoch am Rande eines Pressegesprächs.
Nicht aus dem Parteiapparat
Ein möglicher Kandidat dürfe zwar ein SPD-Parteibuch haben, er sollte allerdings „nicht aus dem Parteiapparat kommen und nur SPD-Interessen vertreten“. Klar sei aber auch, dass ein Kandidat hinter der Politik der rot-rot-grünen Ratskoalition stehen müsse: „Ein Oberbürgermeister kann schließlich nicht gegen die Ratsmehrheit regieren“. Einen Bewerber werde die Initiative auch an seinen Meinungen zu aktuell strittigen Themen wie dem geplanten Factory Outlet Center in Hamborn messen.
Überhaupt will die Bürgerinitiative sich künftig stärker bei aktuellen Sachthemen einmischen. „Wir machen auch keinen Hehl daraus, dass wir uns vorstellen können bei der Kommunalwahl 2014 als Wählergemeinschaft anzutreten“, so Steegmann.