Duisburg. . Nach dem Spiel zwischen MSV und St. Pauli versuchten Hooligans, das Lokal Djäzz zu stürmen. Konkrete Erkenntnisse über deren Verbindungen zu Neonazis hat die Polizei nicht. Indes bleibt wohl ungeklärt, wer in der MSV-Arena Raketen auf Fans von Fortuna Düsseldorf abfeuerte.

Nach Bekanntwerden der Krawalle am Hauptbahnhof nach dem Zweitliga-Spiel zwischen MSV und St. Pauli am Freitag hat die Polizei Details zum Einsatz dort berichtet. Derweil kommen die Ermittler auf der Suche nach den Chaoten, die Anfang Dezember im MSV-Stadion Raketen auf Fans von Fortuna Düsseldorf gefeuert hatten, zurzeit nicht weiter. Sie hoffen weiterhin auf Hinweise von Stadionbesuchern.

„Der Staatsschutz ist da am Ball“

Nach der 0:1-Niederlage gegen St. Pauli am Freitagabend hatte die Duisburger Hundertschaft die Gästefans in der Bahn zum Hauptbahnhof begleitet. Dort sollten die St. Paulianer in Richtung Hamburg umsteigen. „Einige sind aber durch die Bahnhofshalle zum Haupteingang gelaufen, um sich mit Proviant zu versorgen“, sagt Polizeisprecher Ramon van der Maat. Auf der Westseite trafen sie dann auf MSV-Anhänger, es kam zur Prügelei und zum Einsatz der Bundespolizei.

Van der Maat bestätigte zudem den Einsatz von Pfefferspray und Schlagstöcken gegen Randalierer. Ein Krawallmacher aus den Reihen der Pauli-Fans wurde festgenommen. Er hatte eine Flasche auf die Polizisten geworfen.

Am Einsatz kurz darauf, vor dem Kulturclub Djäzz an der Börsenstraße, war die Hundertschaft nicht beteiligt. Dort hatten Hooligans der „Division Duisburg“ versucht, in das Lokal einzudringen und sich mit Türstehern und Gästen geprügelt. Zu Verbindungen der Division zu Neonazis, so van der Maat, „haben wir keine konkreten Erkenntnisse“. In Duisburg gebe es „anders als in Dortmund und Aachen keine organisierte rechte Szene. Wir beobachten aber alle Entwicklungen genau, der Staatsschutz ist da am Ball.“

Hooligan-Quartier nicht im Fokus der Kameras

Die Ermittlungen gegen die Randalierer, die am 5. Dezember in der Duisburger Arena wahrscheinlich Leuchtspurmunition auf Anhänger von Fortuna Düsseldorf abgefeuert hatten, sind indes ins Stocken geraten. Die Hinweise von Stadionbesuchern auf den oder die Täter in Block 1 führten bislang nicht zum Erfolg. Und auch mit Hilfe der Videoaufnahmen werden die Chaoten nicht überführt werden können: „Die Kameras im Stadion“, so van der Maat, „sind auf den Gästeblock gerichtet, wo ja in der Regel am meisten passiert.“

Die Raketen wurden aber auf der gegenüberliegenden Seite, im ersten Block der Westtribüne abgefeuert. Die Ereignisse dort, im gegen Düsseldorf besonders gut besuchten Quartier der alteingesessenen Hooligans von „Forever Duisburg“, wurden so nicht gefilmt. In der Duisburger Fanszene kursierten nach dem Spiel Gerüchte, verantwortlich für die versuchte Körperverletzung seien mit den Hooligans sympathisierende Randalierer.

Die Polizei Duisburg jedenfalls hofft darauf, dass Hinweise von Stadionbesuchern doch noch zum Ermittlungserfolg führen. Die Ermittler sind telefonisch über die zentrale Telefonnummer 0203/2800 erreichbar.