Duisburg.
Mit einer Finanzspritze von 11,5 Millionen Euro will die Stadt ihrer krisengeschüttelten Wohnungsbautochter Gebag unter die Arme greifen. Um das zu beschließen, muss der Rat am Mittwoch zu einer Sondersitzung zusammenkommen.
Das hat etwas Sinnfälliges: Ausgerechnet am Aschermittwoch soll der Rat beschließen, die Millionen-Summe aus den bei der Stadtholding DVV in den Gewinnrücklagen (Gesamthöhe 126 Mio €) geparkten Erlösen des Verkaufs von Stadtwerke-Anteilen ans RWE von 2001 teils locker zu machen. Da kommt Katerstimmung auf, auch bei der DVV. Und gewiss nicht nur, weil die Sondersitzung auf späte 20 Uhr gelegt wurde.
Rückzahlung von Darlehnen steht in den Sternen
Im öffentlichen Sitzungsteil ist der Deal als „Vorabausschüttung aus der Gewinnrücklage der Duisburger Versorgungs-und Verkehrsgesellschaft mbH (DVV)“ tituliert. Zwischen 70 und 80 Mio € aus dem damaligen Anteilsverkaufs ruhen bei der DVV, Zinsen daraus gehen ohnehin an die Stadt. Jetzt will sie 11,5 Mio € flüssig machen. Im anschließenden Tagesordnungspunkt der nicht-öffentlichen Ratssitzung wird dann klar, um was es bei der „Kassenentnahme“ geht: Um ein Darlehen an die Gebag. Wann und ob je es zurückgezahlt wird – das steht in den Sternen.
Die unter Kreditlast und Küppersmühle-Museumsdesaster ächzende Gebag braucht das Geld aber dringend. Sie will und muss schon in diesem Jahr Mittel in die Sanierung und Modernisierung ihrer Wohnungen stecken, um das Kerngeschäft weiter flott zu kriegen. Dafür sollen 4,3 Mio € bestimmt sein. Den größeren Teil der Summe, 7,2 Mio €, braucht die Gebag nach WAZ-Informationen schnell, um einige Banken zu befriedigen, die, so heißt es unwirsch, aus dem mit den Gläubigern ausgehandelten Stillhalte- und Sanierungspakt ausgestiegen sind.