Duisburg.
Die Plakate kündigen es an: 2012 ist Mercator-Jahr. Selbstverständlich ein Festjahr für die Mercator-Gesellschaft, die dem vor 500 Jahren geborenen Kartographen vor allem in seiner Stadt zu mehr Bekanntheit verhelfen möchte.
Als Rita Vogedes, Geschäftsführerin der Gesellschaft, jüngst über die Königsstraße schlenderte traute sie ihren Augen kaum. Im Schaufenster einer Konditorei hatte sie eine „Mercatortorte“ entdeckt. Begeistert stürmte sie in den Laden und traf dort auf den leitenden Konditor. Dieser war ob Vogedes Begeisterung überrascht und erklärte: „Das ist doch selbstverständlich. Ohne Mercator und seine Karten hätten die Entdecker doch gar nicht die ganzen Gewürze mitgebracht, die für uns so wichtig sind.“ Eine Anekdote bei der Dr. Gernot Tromnau dem Vorsitzenden der Mercator-Gesellschaft das Herz aufgeht. Voller Überzeugung sagt er: „Duisburg ist nicht mehr Montanstadt. Duisburg ist Mercatorstadt.“
Enttäuscht ist der Vorsitzende über das teilweise lückenhafte Wissen, das in Duisburg über den weltbekannten Kartographen herrscht. Deshalb sind Interessierte zu den Programmpunkten der Gesellschaft im Festjahr 2012 herzlich eingeladen. Dabei arbeitet die Gesellschaft eng mit dem Kultur- und Stadthistorischem Museum zusammen, das ab dem 4. März mit einer neuen Ausstellung zu Gerhard Mercator aufwartet. „Gerhard Mercator und der blaue Planet“ präsentiert hierbei erstaunliche Wissensfortschritte, die seit der letzten Ausstellung aus dem Jahr 1994 gemacht worden sind. Zudem erlauben es die lichttechnischen Fortschritte, die Exponate besser in Szene zu setzen.
Mercator-Reisen bis nach Ostflandern
Die Mercator-Gesellschaft geht außerdem auf Reisen durch die Lebensgeschichte ihres 1512 geborenen Namenspatrons. Eine Halbtagsexkursion führt dabei nach Dortmund. Dort ist im Museum für Kunst und Kulturgeschichte eine Ausstellung über Vermessungstechnik und Kartographie zu sehen. Am Samstag, 12. Mai, geht es dann in Mercators Geburtsstadt Rupelmonde in Ostflandern, wo unter anderem eine Besichtigung von Mercators Geburtshaus auf dem Programm steht. Im September macht man sich noch mal auf nach Belgien. Im Platin-Morteus-Museum saß damals Mercators Verleger und Drucker.
Mit dem Programm seiner Gesellschaft ist Dr. Gernot Tromnau hochzufrieden. Umso größer ist jedoch die Enttäuschung, dass keine Zusammenarbeit mit der Stadt möglich war. „Die Stadt hat ihr eigenes Programm. Die Akzente ihr Programm und wir haben unser Programm. Schade, dass man es nicht geschafft eine Klammer um alle drei zu setzten.“