Duisburg. .
Was ist wichtiger für die Stadt und ihre Bauvorhaben? Ein Baudezernent in der Rathaus-Spitze oder der Planungsamtsleiter? Die Frage beschäftigt Verwaltung wie Politik und kann zum Streitpunkt im rot-rot-grünen Bündnis werden.
OB Sauerland hat die Fraktionen in einem Schreiben vor die Wahl gestellt, nachdem die Düsseldorfer Bezirksregierung verfügt hat, dass Duisburg nur eine der beiden freien Stellen direkt ausschreiben darf; für die andere gilt die einjährige Besetzungssperre.
CDU bevorzugt Amtsleiterstelle
Nach WAZ-Informationen haben SPD und Linke schon geantwortet: Sie sprechen sich für die Ausschreibung der Baudezernenten-Stelle aus. Die CDU dagegen will zunächst die Amtsleiterstelle besetzen, wenn Behördenleiter Martin Linne zum Oktober nach Krefeld wechselt.
Die Grünen haben noch nicht geantwortet. Das wird auch mit der Urlaubszeit begründet. Doch ist es wohl politisch kniffeliger, so dass sogar in einer Sondersitzung der große Kooperations-Ausschuss aus Partei- und Fraktionsspitzen von SPD, Linken und Grünen für Mitte September zusammengetrommelt wird.
"Vier gegen 12 Monate"
Vereinbart ist zwischen Rot-Rot-Grün, dass die Linken das Vorschlagsrecht für den neuen Baudezernenten haben. Sie drängen auf zügige Posten-Vertretung in der Verwaltungsspitze. Zugleich sitzt noch kommissarisch der bündnisgrüne Stadtdirektor Greulich auch auf dem Baudezernentenstuhl. Und dies gerne. Zudem zieht man bei den Grünen die Fristenkarte: Einen neuen Amtsleiter bekäme man sofort.
Sucht man erst den Beigeordneten, der frühesten Anfang 2012 sein Amt antreten könnte, bleibt die Amtsleiterstelle dafür ein ganzes Jahr unbesetzt. Für den Beigeordneten würde die geltende Sperre dagegen schon im April 2012 auslaufen. „Vier gegen 12 Monate. Was ist da wohl vernünftiger?“, heißt es.