Duisburg. .
103 Produktionen werden in der kommenden Spielzeit im Stadttheater Duisburg zu sehen sein. Das Programm für 2012 ist außerdem sehr stark vom 500. Mercator-Geburtstag inspiriert.
Wie man in einer Stadt ohne eigenes Schauspiel mit wenig Geld einen erfolgreichen Spielplan machen kann, zeigt Schauspielleiter Michael Steindl. Die Besucherzahlen stabil bei 20.000 bis 23.000 pro Saison, das seit über zehn Jahren gleiche Budget von 591.000 Euro erwirtschaftet Erträge von 200.000 Euro – das freut Ute Saalmann, Leiterin der Kulturbetriebe.
Programm beruht auf drei Säulen
103 Produktionen werden in der kommenden Spielzeit zu sehen sein. Dabei ruht das Programm auf drei Säulen: Dem Jugendclub „Spieltrieb“, den Steindl erfolgreich geformt hat, dem Maskentheater Familie Flöz und Gastspielen. „Wobei sechs Gastspiele auch Koproduktionen sind“, sagt Steindl. So kommt auch die relativ hohe Zahl von acht Premieren zustande. Sogar eine Uraufführung gibt es. Fest steht allerdings bislang nur, dass sie am 24. November im Foyer III zu sehen ist und dass Ingrid Lausund das Stück schreibt – worüber und mit wie vielen Schauspielern, ist noch offen. Doch Steindl vertraut dieser wichtigen Gegenwartsautorin offenbar fest und gibt ihr „Carte blanche“.
Bis Weihnachten stehen sonst überwiegend bekannte Produktionen auf dem Spielplan; zum Auftakt gibt es am 5. Oktober „Gemeinschaftskunde“ von Mark Ravenhill, was der Jugendclub in dieser Spielzeit als deutsche Erstaufführung heraus gebracht hat. „Klasse Klasse“ von Familie Flöz wagt nach vier Spielzeiten im Foyer III am 1. Dezember den Sprung auf die große Bühne. Im Februar folgt dann die Premiere von „Klasse Tour“, bei der es es mit den bekannten Gesichtern auf Klassenfahrt geht.
Jim Knopf
Gleich mit einem Höhepunkt startet das Kindertheater-Programm in die Saison: „Jim Knopf“ kommt am 29. und 30. November aus Bochum ins Theater am König-Heinrich-Platz. Es folgt die Premiere „Der Weihnachtstannenmantelbaum“ vom Duisburger Theater „Kreuz & Quer“ oder „Ox und Esel“ vom Reibekuchen-Theater.
"Ein Spiel vom Jedermann" zum Auftakt
Das Programm für 2012 sei stark vom 500. Mercator-Geburtstag inspiriert, so Steindl. Zum Auftakt zeigt der Jugendclub „Ein Spiel vom Jedermann“, das den Stoff vom Sterben des reichen Mannes in die Gegenwart holt. Aus Mülheim kommt Roberto Ciullis Inszenierung von Woody Allens „Gott“, aus Bochum Oscar Wildes „Burnbury“ (Regie: Jan Neumann) und Hauptmanns „Die Ratten“ (Regie: David Bösch). Das Akzente-Theatertreffen eröffnet „Egmont“ von Goethe, das als Koproduktion des Staatstheaters Meiningen mit Schauspiel und Landeskapelle Eisenach anreist.
Brechts „Galileo Galilei“ hat als Koproduktion mit dem Theater Bonn Premiere in März. Steindl selbst inszeniert mit Jugendclub-Darstellern und Profis Shakespeares „Kaufmann von Venedig“.
Mit der Kriminalkomödie „39 Stufen“ nach Hitchcock (Regie: Kai Voges) ist zum Abschluss der Spielzeit zum ersten Mal eine Produktion des Dortmunder Schauspiels in Duisburg zu sehen.