Duisburg. .

Für das Abwahlverfahren gegen OB Sauerland fehlen der Stadt derzeit 1000 Wahlhelfer, die am Sonntag, 12. Februar, in den rund 250 Duisburger Wahllokalen mitmachen. Diese Zahl nannte Burkhard Beyersdorff, der Leiter der Stabsstelle für Europaangelegenheiten und Wahlen mit Sitz an der Bismarckstraße in Neudorf.

„Wir brauchen am Wahltag rund 3200 Wahlhelfer, damit alles reibungslos klappt“, erklärte Beyersdorff auf WAZ-Anfrage. Entsprechend viele Bürger seien angeschrieben worden. Darunter waren zum einen Routiniers, die zuvor schon mehrmals als Wahlhelfer im Einsatz waren. „Aber es sind auch Neulinge dabei“, so Beyersdorff.

Rund 500 Absagen

Die ersten positiven Antworten seien zwar schon da, zahlreiche Bürger hätten sich aber noch nicht zurückgemeldet. „Und von rund 500 haben wir eine Absage erhalten“, sagt der Amtsleiter. Unter der Nennung von trefflichen Gründen sei dies auch durchaus möglich. In Addition ergibt dies aber einen aktuellen Fehlbestand von 1000 Helfern.

Obwohl die Zeit langsam drängt, glaubt Beyersdorff weiterhin fest daran, dass am Ende die erforderliche Zahl zusammenkommen wird. Mitmachen kann jeder, der auch wahlberechtigt ist. Das sind deutsche Staatsbürger sowie Bürger eines EU-Staates, die mindestens 16 Jahre alt und seit mindestens 16 Tagen in Duisburg als Wohnsitz gemeldet sind. Als Dank für diese ehrenamtliche Arbeit wartet ein so genanntes „Erfrischungsgeld“. Das umfasst 45 Euro für Vorsteher und Schriftführer eines Wahllokals und 35 Euro für jeden Beisitzer.

Kontaktadresse für Interessierte

Wer sich noch freiwillig melden möchte, kann dies entweder per E-Mail tun an die Adresse: wahlamt@stadt-duisburg.de oder aber telefonisch unter: 0203/94 000. „Das sollte schnellstmöglich geschehen, damit wir Planungssicherheit haben“, so Beyersdorff. Definitiv letzter Anmeldetermin für potenzielle Wahlhelfer ist Donnerstag, 9. Februar. „Interessierte dürfen auch Wünsche angeben, in welchem Stadtteil sie zum Einsatz kommen wollen. Das können wir fast immer berücksichtigen“, so der Amtsleiter.

Auch Nicht-Duisburger, wie etwa die 20 Bürger aus Mülheim und Oberhausen, die sich gemeldet haben, dürfen bei der Wahl helfen.

Bündnis gegen OB Sauerland

Josef Krings, Alt-Oberbürgermeister Duisburgs:
Josef Krings, Alt-Oberbürgermeister Duisburgs: "Es geht um Verantwortung und neues Denken. Das ist mit Sauerland nicht möglich. Wir müssen mit dem Größenwahn, der zur Loveparade führte, brechen. Von Duisburg muss ein Signal ausgehen." © WAZ FotoPool
Rainer Bischoff, Vorsitzender des DGB-Bezirks Niederrhein:
Rainer Bischoff, Vorsitzender des DGB-Bezirks Niederrhein: "Es geht um das Versagen der Amtsperson des Oberbürgermeisters Sauerland. Die Stadt braucht einen Neuanfang. Das hat nichts mit Parteipolitik zu tun." © WAZ FotoPool
Jürgen Hagemann, Gründer des Selbsthilfevereins Massenpanik Selbsthilfe; seine Tochter wurde bei der Loveparade schwer verletzt und traumatisiert:
Jürgen Hagemann, Gründer des Selbsthilfevereins Massenpanik Selbsthilfe; seine Tochter wurde bei der Loveparade schwer verletzt und traumatisiert: "Ich habe eine feige, kalte, sich wegduckende Stadtspitze erlebt. Ich fühle mich von Adolf Sauerland nicht vertreten, sondern brüskiert. Deshalb unterstütze ich das Abwahlverfahren." © WAZ FotoPool
Ingrid Fitzek, Vorstandsmitglied Bündndis 90/Die Grünen:
Ingrid Fitzek, Vorstandsmitglied Bündndis 90/Die Grünen: "Das Verhalten der Stadtspitze hat uns irritiert, stieß dann auf Unverständnis und hat uns dann empört. Wir können ein Zeichen setzen: Duisburg kann Demokratie." © WAZ FotoPool
Bärbel Bas (SPD), Mitglied des Bundestages und stellvertretende Vorsitzende der SPD Duisburg:
Bärbel Bas (SPD), Mitglied des Bundestages und stellvertretende Vorsitzende der SPD Duisburg: "Dass wir soweit gekommen sind, ist ein ganz großer Schritt. Es ist schändlich von der CDU, dass sie ihre Mitglieder auffordert, nicht an der Wahl teilzunehmen." © WAZ FotoPool
Wilhelm Bies, stellvertretender Kreisvorsitzender der FDP Duisburg.
Wilhelm Bies, stellvertretender Kreisvorsitzender der FDP Duisburg. © WAZ FotoPool
Kenan Ilhan, Die Linke.
Kenan Ilhan, Die Linke. © WAZ FotoPool
Werner Hüsken, Sprecher und Mitbegründer der Abwahlinitiative
Werner Hüsken, Sprecher und Mitbegründer der Abwahlinitiative "Neuanfang für Duisburg". © WAZ FotoPool
Theo Stegmann, Sprecher und Mitbegründer der Abwahlinitiative
Theo Stegmann, Sprecher und Mitbegründer der Abwahlinitiative "Neuanfang für Duisburg": "Ausgangspunkt für das Abwahlverfahren ist das Verhalten von Adolf Sauerland nach der Loveparade-Katastrophe. Er ist als Oberbürgermeister von Duisburg nicht mehr länger haltbar." © WAZ FotoPool
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