Samstag startete „Neuanfang für Duisburg“ den Abwahlkampf gegen OB Sauerland

Duisburg. . Das Abwahlbündnis hat den Straßen-Abwahlkampf gegen Oberbürgermeister Sauerland eröffnet. Die Wahlkämpfer geben Nachhilfe zu den Formalien des Bürgerentscheids. Am Stand sind die Sauerland-Befürworter in der Minderheit.

„Bekomme ich hier die Wahlunterlagen?“ Diese Frage hörten die Sauerland-Kritiker, die seit Samstag an der Düsseldorfer Straße für die Abwahl des umstrittenen Oberbürgermeisters in der Öffentlichkeit kämpfen, gleich Dutzendfach. Und so mussten die Aktiven des Abwahl-Bündnisses häufig eine praktische Nachhilfestunde in Sachen Abwahl geben. Vielen Duisburgern scheint das Procedere vor allem rund um die Briefwahl noch nicht geläufig zu sein.

In der Sache gab es wenig zu diskutieren. Die einen wollten vom Abwahl-Kampf nichts wissen, sondern liebe in Ruhe ihre Einkäufe in der Innenstadt wählen. Die anderen hatten sich ihre Meinung bereits gebildet. So murmelte sich eine ältere Dame in Richtung Abwahlkämpfer ein „Unverschämtheit“ in den nicht vorhandenen Bart, während ein älterer Herr kategorisch erklärte: „Das ist der beste Oberbürgermeister, den wir je hatten“. Denn es gibt sie ja in der Stadt, die Sauerland-Befürworter.

Sauerland-Befürworter in der Minderheit

Am Stand der Abwahl-Initiative blieben sie allerdings in der Minderheit. Hier versammelten sich vor allem Menschen, die Adolf Sauerland nicht mehr als Oberbürgermeister haben möchten. Sie bestätigten in den Gesprächen häufig, dass es nicht um die juristische Schuldfrage gehe, sondern um die politische Verantwortung.

Viele zeigten sich aber auch verärgert, dass „nur“ der Oberbürgermeister abgewählt werden könne, und „nicht der Rest da oben“. Eine nicht zu unterschätzende Anzahl an Duisburger stellte sich am Samstag auf den Standpunkt: „Die machen da oben ja eh, was sie wollen“. Genau da möchte die Abwahl-Initiative einhaken, zeigen, dass man mit seiner Stimme etwas bewegen kann gegen „die da oben“.

Neujahrsempfang in Duisburg

Am Sonntag, den 15. Januar 2012 fand in der Mercatorhalle in Duisburg der Neujahrsempfang 2012 der Stadt Duisburg statt. Etwa 500 geladene Gäste aus Politik , Kultur , Sport und Verwaltung kamen und wurden von Oberbürgermeister Adolf Sauerland empfangen. Im Bild: Ursula Finkelberg von der Köhler - Osbahr - Stiftung begrüsst Oberbürgermeister Adolf Sauerland © Stephan Eickershoff/ WAZ FotoPool

Am Sonntag, den 15.01.2012 findet in der Mercatorhalle in Duisburg der Neujahrsempfang 2012 der Stadt Duisburg statt. Etwa 500 geladene Gäste aus Politik , Kultur , Sport und Verwaltung kamen und wurden von Oberbürgermeister Adolf Sauerland (2.v.l.) empfangen. © Stephan Eickershoff/ WAZ FotoPool

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Ein Signal weit über Duisburg hinaus

„Diese Entscheidung ist ein Signal, das weit über Duisburg hinaus gehen wird“, war sich einer der Wahlhelfer sicher. Das er damit nicht ganz falsch liegt, zeigte die Bemerkung eines vorbeigehenden Einkaufsbummlers: „Ich darf ja nicht wählen, ich komme aus Düsseldorf. Aber ihr werden den doch wohl abwählen, oder?“.

Das Abwahl-Bündnis jedenfalls ist davon überzeugt, die erforderlichen 92.000 Ja-Stimmen bis zum Wahltermin am 12. Februar zusammen zu bekommen, denn „schließlich hat auch keiner damit gerechnet, dass wir so viele Unterstützerstimmen bekommen haben.“