Duisburg. . In einer Resolution fordert die Verbandsversammlung im Regionalverband Ruhr das Land auf, gesetzliche Grundlagen zur Steuerung des großflächigen Einzelhandels zu schaffen. Das Ruhrparlament läuft damit gegen Outlets und Fachmarktzentren Sturm - um die Innenstädte vor ruinösem Wettbewerb zu schützen.
Um die Innenstädte und Ortszentren in der Metropole Ruhr vor ruinösem Wettbewerb zu schützen, hat sich die Verbandsversammlung im Regionalverband Ruhr (RVR) nun mit einer Resolution, die am nun mit großer Mehrheit in dem Ruhrparlament verabschiedet wurde, an die Landesregierung und den Landtag NRW gewandt.
Auslöser sind die geplanten Factory Outlet-Center in Remscheid (bis zu 20.000 Quadratmeter Verkaufsfläche) und in Werl (bis zu 18.000 qm) sowie die geplante Ikea-Ansiedlung mit verschiedenen Fachmärkten (47.000 qm) in Wuppertal. Nahezu alle Kommunen befürchten durch diesen neuen großflächigen Einzelhandel an den Rändern der Region erhebliche negative Auswirkungen auf die Innenstädte, weil die Lage der ausgeguckten Standorte unmittelbar an den Autobahnen des Reviers eine schnelle und direkte Anbindung der neuen Zentren ermöglicht.
Diese günstige Verkehrsanbindung sowie die zentrenrelevanten Sortimente der geplanten Vorhaben lassen hohe Umsatzeinbußen und Kaufkraftverlust in den Innenstädten befürchten, heißt es in der Resolution. Gleichzeitig fordern die Regionalpolitiker das Land NRW auf, „dringend klare gesetzliche Grundlagen zur Steuerung des großflächigen Einzelhandels zu schaffen“.
Große Auswirkungen
Zudem weist das Ruhrparlament in seiner Resolution darauf hin, dass neue Einzelhandelsprojekte „auf der grünen Wiese“ die Strategie des Landes aushöhlen würde, die Innenstädte durch umfangreiche Förderprogramme aufzuwerten und zu beleben.
Das in Duisburg-Hamborn geplante Factory Outlet Center soll zwar nicht auf der „grünen Wiese“ entstehen und wird auch nicht in der Resolution genannt, dennoch sei es in der Verbandsversammlung ebenfalls zur Sprache gekommen, erklärte Claudia Leiße, die für die Grünen in dem RVR-Gremium sitzt, gegenüber der NRZ.
„Sowohl die Linken als auch ich haben das thematisiert, weil die Duisburg geplanten Ansiedlungen von großen Einzelhandelsflächen, wozu das FOC aber auch Krieger gehören, problematisch sind.“ Allerdings hätte sie sich, gesteht Leiße, in diesem Punkt durchaus mehr Einspruch von den Nachbarstädten gewünscht. „Denn das FOC in Hamborn wird unserer Innenstadt schaden. Zwar ist es als zweites Hauptzentrum ausgewiesen, aber das erste ist noch nicht fertiggestellt und stabilisiert. In dem Sinne kann es durchaus in diesem Zusammenhang genannt werden.“
Die Auswirkungen der Factory Outlet Center auf die Innestädte seien die gleichen, egal ob sie nun am Rande oder in einem Stadtteil errichtet würden, so Leiße. „Hinsichtlich dieser Befürchtungen war sich die Mehrheit der Versammlung mit dem Vertreter der IHK im Ruhrparlament, einig, was nicht allzu häufig passiert“, meint Leiße. Im Bezug auf die geforderte gesetzliche Grundlage betont Claudia Leiße: „Wir brauchen dringend wieder ein Regulativ im Landesentwicklungsplan, um den großflächigen Einzelhandel vernünftig zu organisieren und zu kontrollieren.“