200 Demonstranten fordern soziale und kulturelle Freiräume
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Duisburg. Nach der Besetzung einer Hauptschule in Laar, die zu einem großen Polizeieinsatz geführt hatte, haben am Samstagabend rund 200 Demonstranten mehr soziokulturelle Freiräume in Duisburg gefordert.
Gut eine Woche nach der Besetzung einer Hauptschule in Laar, die am 3. Dezember nur wenige Stunden andauerte und zu einem großen Polizeieinsatz führte, nahmen am Samstagabend die Aktivistinnen und Aktivisten einige Straßen in der Stadtmitte in Beschlag: Rund 200 Menschen zogen – zumeist tanzend und von lauter Musik begleitet – vom Hauptbahnhof zum Dellplatz, zurück über die Friedrich-Wilhelm-Straße, über Mülheimer Straße und Sternbuschweg durch Neudorf und schließlich wieder zum Bahnhof.
Die mehrheitlich jungen Menschen fordern die Einrichtung eines unabhängigen soziokulturellen Zentrums, für das sich die Gruppe ein leerstehendes Gebäude von der Stadt wünscht. Zahlreiche Passanten schauten und hörten sich die fröhlichen Demonstranten an, die nun auf eine Reaktion der Stadt warten.
Großer Bedarf
Eine Sprecherin der Kampagne „DU it yourself!“, welche die Demonstration organisiert hatte, erklärte: „Wir haben die Demonstration erst am Mittwoch angemeldet. Damit haben wir gezeigt, dass wir innerhalb kürzester Zeit viele Menschen mobilisieren können. Das zeigt uns: Es gibt in Duisburg einen großen Bedarf an unabhängigen sozio-kulturellen Räumen. Und es gibt genügend städtischen Leerstand der dementsprechend genutzt werden könnte.“
Noch während der Räumung der Hauptschule in Duisburg-Laar hatte es ein Gesprächsangebot von Uwe Rohde, Geschäftsführer von Immobilien-Management Duisburg, gegeben. Laut Kampagnen-Sprecherin hab es jedoch auf eine E-Mail-Anfrage, die am vergangenen Dienstag an Uwe Rohde geschickt worden war, „bis heute allerdings keinerlei Reaktion“.
Stadt stellt auf Durchzug
„In Sachen unabhängiger Sozio-Kultur-Arbeit von unten stellt die Stadt seit Jahren auf Durchzug und scheint nur darum bemüht, die Sache auszusitzen, in der Hoffnung das Problem löse sich mit der Zeit von selbst“, kritisiert „DU it yourself“. „Wir meinen: Mit dem Aussitzen muss es nun endlich ein Ende haben! Wir lassen uns nicht mehr wegverhandeln und vertrösten. Wenn die Stadt auf Stur stellt, werden wir uns die Räume nehmen, die wir brauchen!“
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