Duisburg. .
„Es gibt nicht viel zu erzählen“, sagt Rolf Stanietzki. Tatsächlich hat der Geschäftsführer des „Steinbruch“ in den letzten Monaten kaum einen Kommentar zu einem möglichen Engagement in der ehemaligen „Kulturzentrale Hundertmeister“ abgegeben. „Es war zu schwammig, die Gespräche mit der Gebag liefen noch“, erklärt Stanietzki. Nun ist es aber nicht mehr schwammig. Am 4. November wird das „Hundertmeister“ am Dellplatz unter seiner Leitung neu eröffnen, als „Grammatikoff“.
Im September 2010 war Rolf Stanietzki zum ersten Mal bei einer Begehung im „Hundertmeister“. Ein halbes Jahr zuvor bewarb er sich um einen Mietvertrag. „Es müssten ungefähr acht bis zehn Bewerber gewesen sein. Und durch die Insolvenz der vorherigen Betreiber zog es sich dann noch in die Länge“, erzählt er. Seit einigen Wochen wird nun aber schon in den Räumen gearbeitet: an den Böden, der Toilette in der Zwischenetage, dem Kassenhäuschen und den Theken. Gerüchte machten die Runde, dass die Eröffnung für Oktober geplant gewesen sei. Das ist wegen der Umbauten nicht zu schaffen. Und auch ein anderes Gerücht kann Stanietzki aus der Welt räumen, das der Mietfreiheit in den ersten Monaten: „Wir zahlen von Anfang an Miete, selbstverständlich.“
Uschmann und Bender kommen zur Eröffnung
25 bis 30 Veranstaltungen im Monat wollen Stanietzki und Sebastian Schwenk, zuständig für das Programm, stattfinden lassen – allerdings in „Steinbruch“ und „Grammatikoff“ zusammen. „Es soll nicht von Anfang an aufgeblasen werden“, erklärt Schwenk. Stanietzki ergänzt: „Allein schon, weil zahlreiche Party-Veranstaltungen abgewandert sind, müssen wir das langsam wieder aufbauen.“ Auch wenn es das Ziel sei, mit der Zeit wieder mehr Konzerte nach Duisburg zu holen, müsse sich die Arbeit mit den Künstleragenturen zunächst einspielen. „Von uns wird in dem Bereich viel erwartet. Aber ich möchte weg von diesem hochgejubelten Status einer Kulturzentrale“, betont Stanietzki. „Wir machen erst mal eine Kneipe mit Programm auf.“
Das steht auch schon für den November fest. Die Eröffnung wird mit einer Party gefeiert, bei der fünf DJ-Teams – die später auch die Tanzveranstaltungen beschallen – auflegen. Sechs Tage lang ist die Duisburger Filmwoche zu Gast. Dazu kommen eine Lesung (Oliver Uschmann), ein Auftritt von Hennes Bender und Konzerte im Rahmen der Diskos. Auch mit Clubs und Lokalen nicht nur am Dellplatz wurden Gespräche geführt, um in Zukunft zusammenzuarbeiten. Und mit dem eigenen zweiten Standort in Neudorf, dem „Steinbruch“, hat man die Möglichkeit, Veranstaltungen in beiden Häusern zu verbinden und die unterschiedlichen Größen zu nutzen. „Vielleicht schaffen wir es auch, bei manchen Konzerten Duisburg vor Düsseldorf und Köln zu platzieren“, sagt Sebastian Schwenk.
Hommage an verstorbenen Geiger
So war es früher, in den besten Zeiten des „Hundertmeisters“. Unter dem neuen Namen soll das nun wieder gelingen. Der ist übrigens eine Hommage an den verstorbenen Geiger Peter Grammatikoff, der mit über 90 Jahren bei einer Pop-Session im „Steinbruch“ auftauchte und mit den jungen Musikern spielte. Laut Rolf Stanietzki ein treffendes Symbol: „Bei uns sollen alle zusammenkommen können.“