Duisburg. . Die Kollegen aus David Pfeffers Dienstgruppe freuen sich über den Sieg des „singenden Ordnungshüters“ bei der Casting-Show X-Factor. Der 29-Jährige ist auch als Polizist sehr kompetent und beliebt. Die Kollegen hoffen, er könne auch das Image der Polizei aufpolieren.
Dass am Ende David Pfeffer als Sieger bei der vox-Show „X Factor“ auf dem Siegertreppchen stand, ließ wohl kaum einen Ordnungshüter im Präsidium an der Düsseldorfer Straße kalt. Erst recht nicht auf der Wache, wo der 29-jährige Duisburger Polizist vor und bei einem Praktikum während seines Studiums an der Verwaltungsfachschule Dienst tat.
"Natürlich, humorvoll und manchmal ein bisschen zurückhaltend“
„Wir wussten ja, dass er Musik macht“, berichtet Dienstgruppenleiter Dieter Wio. „Aber diesen Riesen-Erfolg hätten wir ihm nicht zugetraut.“ Viele Kollegen hätten am Dienstagabend vor dem Fernseher mitgefiebert. Aber schließlich sei David Pfeffer auch ein sympathischer Kollege, urteilt der Polizei-Hauptkommissar.
„So wie er sich da gegeben hat, so ist er auch. Natürlich, humorvoll und manchmal ein bisschen zurückhaltend.“ Schade sei nur, dass sich das Studium, mit dem „Sergeant Pepper“ sich für den höheren Dienst qualifizieren will, durch die Teilnahme an der Show verzögere.
„Schön, dass er gewonnen hat“
Kommissarin Petra Siebert kam erst nach dem Weggang von David zur Wache. „Ich bin ihm nur ein, zwei Mal bei der Übergabe begegnet.“ Das hinderte sie nicht daran, sich am Dienstagabend die Finger für den Sieg des Kollegen wund zu wählen. „Der ist ja schließlich nicht nur Polizist, sondern auch noch Duisburger und hat auf der gleichen Tour Dienst gemacht. Da muss man doch einfach mitfiebern.“
Auch Kollegin Birte Weiler hat fleißig SMS geschickt. Dass das die teurere Variante war, schert sie nicht. „Schön, dass er gewonnen hat.“ Hauptkommissar Stefan Terlinden war anfangs skeptisch. „Ich habe zuerst nicht geglaubt, dass er gewinnt“, kommentiert er fachkundig den Verlauf der Show. „Aber David hat sich unheimlich gesteigert.“
Eine große Chance für das Image der Polizei
Dieter Wio sieht im Sieg des jungen Polizisten eine große Chance für das Image der Polizei. „Negative Schlagzeilen gab es doch genug. David Pfeffer ist jetzt eine Werbe-Ikone für die Polizei. Das wäre nicht schlecht für unsere Personalwerbung.“
Und mit Blick auf seine Kolleginnen fügt er grinsend hinzu: „Vor allem, um mehr Frauen zu gewinnen.“ Schließlich hätten die ja auch am meisten für Pfeffer gevotet. „Ich habe ja auch angerufen“, gibt Wio zu. „Aber nur, weil meine Frau das wollte“, ergänzt er hastig. Vor Gericht wäre eine solche Aussage wohl weniger glaubhaft.
„Es besteht die Gefahr, dass er die Polizei verlässt"
Petra Siebert hofft, dass David Pfeffer seine alte Dienstgruppe nicht vergisst. „Der soll mal ein paar CD’s hier abliefern“, meint sie lachend. Und vor allem Autogrammkarten solle David schicken. „Da fragt uns nämlich jeder nach“, weiß auch Dieter Wio. „Sogar bei meinem Zahnarzt haben mich Leute gefragt.“
Des Lobes voll ist auch Dieter Reimann, Leiter der Wache. „David Pfeffer hat verdient gewonnen“, meint der 1. Polizeihauptkommissar: „Er war der Beste“. Allerdings sieht der Chef den Erfolg des jungen Kollegen mit einem lachenden und einem weinenden Auge. „Es besteht die Gefahr, dass er die Polizei verlässt, um eine andere Karriere zu machen. Das wäre schade, denn wir würden einen angenehmen und kompetenten Kollegen verlieren.“