Duisburg. Duisburg wird Deutschlands Salzstadt: In den ehemaligen Produktionshallen des Spanplattenherstellers Hornitex in Duisburg-Homberg sollen 40.000 Tonnen Streusalz eingelagert werden. Damit ist der Salzvorrat Teil der “nationalen Salzreserve“.
Lüneburg, die Salzstadt, das war gestern: Jetzt wird Duisburg die Salzstadt, zumindest häuft der Landesbetrieb Straßen.NRW hier den größten Salzberg Deutschlands auf: 40.000 Tonnen Streusalz als Teil der „nationalen Salzreserve“, die die Republik fürderhin sicher durch den Winter kommen lassen soll.
Trocken gelagert wird das Streusalz in den ehemaligen Produktionshallen des Spanplattenherstellers Hornitex. Das Firmengelände liegt verkehrstechnisch günstig an der Rheindeichstraße nahe der A 42-Anschlussstelle Baerl. 2009 wurde das Werk, das zur Glunz AG gehörte, geschlossen.
Insgesamt 100.000 Tonnen Salz als Notstock sollen bundesweit die peinlichen Engpässe der beiden vergangenen Winter verhindern, bei denen den Streudiensten schlicht das Taumaterial ausgegangen war.
Drei Standorte in NRW
Drei Standorte in NRW befüllt der Straßenbetrieb NRW mit 60.000 t der Bundesreserve, weitere 40.000 sind allein für die NRW-Straßen gedacht. Neun Millionen Euro kostet die Einlagerung. Duisburg wird das größte Lager, weitere sind im Münsterland in einem ehemaligen Munitionsdepot und in Grevenbroich in einer alten Getreidehalle geplant.
Hornitex-Gelände wird verkauft
Die Vertragspartner vom Straßenbetrieb.NRW für die Lagerhalle waren nicht leicht zu finden. Das Düsseldorfer Immobilienunternehmen West-Boden steht kurz vor dem Kauf der 22.000 qm Hallenflächen. Ein Teil der zehn Hallenschiffe wird über einen Spediteur an den Landesbetrieb vermietet. Auch für die weiteren Flächen hat der künftige Eigentümer zahlreiche Interessenten, Produzenten wie Logistiker.
Durchweg also Hallen, in denen es bevorzugt trocken ist. Laut Straßenbetrieb war die Suche nicht einfach. Zumal auch strenge wasserrechtliche Genehmigungsvorschriften galten.
Anfahrt von mindestens 1000 Lkw
40.000 Tonnen Salz als Reserve: „Damit lassen sich alle Bundes- und Landstraßen und Autobahnen in NRW eine Woche lang rund um die Uhr streuen“, veranschaulicht NRW-Straßenbetrieb-Pressesprecher Bernd Löchter den Salzberg. Bis Mitte Dezember soll die Einlagerung rechtzeitig vor möglichen Wintereinbrüchen abgeschlossen sein.
Für die Duisburger Lagerstätte bedeutet das die Anfahrt von mindestens 1000 Lkw in den kommenden Wochen. Danach bleibt es erst mal ruhig um den Salzberg. Die Reserve soll in der Tat nur Reserve für den Notfall sein und nicht im Tagesgeschäft Streuwagen mit Salz befüllen. Das kommt aus den landesweit verteilten Lagern, die mit 135.000 Tonnen bestückt sind. Allerdings muss das Salz in Duisburg nach drei, vier Jahren ausgetauscht werden, weil es bei längerer Lagerung klumpt.
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