Duisburg. .
Duisburg sieht salzigen Zeiten entgegen. Die vergangenen schneereichen Winter haben sich im kollektiven Gedächtnis festgeeist. Besonders die Versorgungsengpässe beim Streugut-Nachschub und die leeren Regale in Bau- und Supermärkten haben viele offensichtlich nicht vergessen.
So hamstern nicht nur die Wirtschaftsbetriebe Duisburg Salz, die bereits Anfang September ihre Halle in Hochfeld mit 8000 Tonnen bis knapp unter die Decke gefüllt hatten. Mindestens genau so lange schon horten viele Duisburger Salzsäcke und Schneeschieber in ihren Kellern oder im Gartenhaus.
„Es gibt derzeit keinen Tag, an dem bei uns keine Winterartikel rausgehen“, sagt Stefan Leiting vom Toom-Baumarkt in Kaßlerfeld. „Seit zwei Monaten decken sich die Leute bereits damit ein. Wir haben in diesem Jahr auch von vorneherein mehr eingekauft.“ Der Renner auch in anderen Toom-Märkten in Duisburg sei Streusalz, das zu Anfang dieses Jahres zur heiß begehrten Mangelware geworden war. „Salz ist zwar verboten“, betont Leiting, „aber ich kenne keinen Laden, in dem es kein Salz gibt. Das Granulat wollen die Leute einfach nicht.“ Erneute Engpässe beim Nachschub fürchtet Leiting nicht: „Wir haben genug geordert.“
Die doppelte Menge an Streusalz geordert
Zum regelrechten Verkaufsschlager wurden Schneeschippen und Salz für die Praktiker-Märkte in Meiderich und Homberg. Und das zu einer völlig absurden Zeit: im Juli! Ein kaufmännischer Coup, an dem Harald Günter, Pressesprecher der Praktiker-Gruppe, heute noch immer eine diebische Freude hat: „Wir haben einfach mal einen Ballon starten lassen und antizyklisch im Juli mit der Werbung begonnen, und wir haben voll ins Schwarze getroffen. Die Sonderaktion mit Schneeschaufeln und Streusalz, das 25 Kilo-gebinde zu 5, 99 € war ein Riesenerfolg. Das wurde uns förmlich aus den Händen gerissen.“
Die Kunden hätten eben aus den letzten beiden Wintern gelernt, sagt Günter, so wie Praktiker auch. „Wir haben selber die Konsequenzen daraus gezogen und verglichen mit der letzten Saison die doppelte Menge an Streusalz geordert für die kommende.“ So muss Praktika nicht wie im vergangenen Winter mangels Streusalz und Granulat auf Spielsand und Spülmaschinensalz zurückgreifen. Günter: „Beides haben uns die Kunden im letzten Winter in Mengen abgekauft.“
Auch im Bauhaus an der Keniastraße läuft das Geschäft mit dem Streusalz auf Hochtouren. In den Verkauf, der auch dort vor zwei Monaten begann, gingen auch noch Restbestände vom vergangenen Jahr, die zu spät geliefert worden waren. Was nicht viel ausmacht, wie der Geschäftsführer der Filiale betont. Schließlich ist Streusalz in dichten Säcken ein bis zwei Saisons lagerfähig. Beruhigend für die privaten Hamsterkäufe, sollte sich der erwartete harte Winter 2011/2012 tatsächlich von seiner milden Seite zeigen.