Duisburg. . Es droht ein harter Winter - zumindest wenn man danach geht, wie die Duisburger Wirtschaftsbetriebe kalkulieren: Auf ihrem Betriebshof türmen sich schon jetzt Salzberge bis unters Dach. Vorräte schon im Sommer anzulegen, bringt finanzielle Vorteile.
Der Sommer war schon nix, jetzt droht auch noch einer der härtesten Winter. Zumindest wenn man danach geht, wie die Wirtschaftsbetriebe kalkulieren. Wer sich in die riesige Halle auf dem Betriebshof in Hochfeld wagt, ahnt Böses. Die Salzberge türmen sich bis unters Dach. Jetzt schon.
3800 Tonnen Streusalz brachten die Mitarbeiter im letzten Winter auf die über lange Zeit oft verschneiten und vereisten Straßen. Auch in Duisburg standen die Wirtschaftsbetriebe knapp vor der Salz-Not. Aber anders als in anderen Städten, wo der Verkehr im Chaos erstickte, weil schnell Ebbe im Lager und der Markt leergekauft war, hat es in Duisburg gereicht.
Salzmenge verdoppelt
Dennoch will man künftig nicht das geringste Risiko eingehen. Im Sommer für den Winter sorgen, lautet das Motto. Und so hamstern die Wirtschaftsbetriebe, was die Halle hergibt. Die gelagerte Salzmenge hat man bereits jetzt mehr als verdoppelt. Stolze 8000 Tonnen Salz lagern in Hochfeld. Und es sollen noch mehr werden.
„Für 2000 weitere Tonnen haben wir extra eine Halle in Meiderich angemietet“, sagt Silke Kersken, Sprecherin der Wirtschaftsbetriebe. Sollten in diesem Winter nur ein paar Krümelchen auf dem Hallenboden liegen, hätten die Streufahrzeuge fast dreimal so viel Streugut wie im Vorjahr auf die Straßen geblasen.
Im Sommer für den Winter sorgen
Das Salz im Sommer zu horten, hat vor allem auch aus finanziellen Gründen Sinn. Im vergangenen Winter waren die Preise in die Höhe geschnellt. Für eine Tonne mussten die Kommunen bis zu 350 Euro berappen. Derzeit liegt die Tonne Streusalz dagegen bei rund 60 Euro.
Die richtige Vorbereitung auf den Winter beginnt bei den Wirtschaftsbetrieben im Oktober. Alle Mitarbeiter erhalten eine Schulung, werden in die Fahrzeuge eingewiesen und müssen mit dem Schneepflug eine Runde durch einen Parcours drehen.
Von Mitte November bis Mitte März gibt es einen gesonderten Schichtplan. Bei einem Kälteeinbruch sind pro Schicht 96 Mitarbeiter unterwegs, in 20 Groß- und 26 Kleinstreu- und 28 Kolonnenwagen.