Rheinhausen. .
13. Festival „Kaas und Kappes“ eröffnet. Junge Besucher gingen mit „Dutz“ auf eine spannende Abenteuerreise.
Käse und Kohl? Selbst hartgesottenen Köchen dreht sich bei dieser ungewohnten kulinarischen Mischung wohl der Magen um. Es sei denn, es wird in der nachbarsprachlichen Version „Kaas und Kappes“ serviert. Das gleichnamige niederländisch-deutsche Kinder- und Jugendtheaterfestival gastiert zum 13. Mal im Rheinhauser Kom’ma-Theater, mit einem Programm, das man sich auf der Zunge zergehen lassen muss. Das Eröffnungsstück „Hallo?“ jedenfalls traf genau den Geschmacksnerv der jungen Gäste.
„Ich darf dieses Festival jetzt eröffnen. Es ist eröffnet.“ Kindgerecht und so knapp wie möglich übernahm Michael Steindl die obligatorische Begrüßung. Der Künstlerische Leiter des Stadttheaters sparte sich eine große Rede und mischte sich gleich unter das Publikum. Dieses befand sich wohlgemerkt im besten Kindergartenalter, denn „Kaas und Kappes“ ist ein Festival für den Nachwuchs, das deutsche und niederländische Theaterkultur verbindet. Bis Sonntag steht im Kom’ma-Theater jeden Tag eine andere Gruppe auf der Bühne (siehe Kasten).
Den Auftakt machten gestern „Taki Papaconstantinou und Ensemble“ aus der Schweiz. Sie nahmen rund achtzig Kinder mit auf die Abenteuerreise von Dutz. Halb Junge, halb Teddybär, hat Dutz keine Lust auf all die überflüssigen Pflichten wie Hände waschen oder Schuhe zubinden. Damit spricht er den Kindern aus der Seele. Sie haben ihn gleich als einen von ihnen akzeptiert und warnen ihn vor der suchenden Mutter. Deren Rufe ignoriert Dutz einfach, schließlich gibt es doch so viel zu entdecken. Zum Beispiel den mysteriösen Kleiderschrank mit den vielen Türen und Schubladen, in dem sich allerlei spannende Dinge verstecken.
Allerlei Spannendes findet sich auch im Programm des Festivals, das der Spielkorb des Stadttheaters in Zusammenarbeit mit dem Reibe-Kuchen-Theater veranstaltet. Höhepunkt ist die Verleihung des mit 7500 Euro dotierten Autorenpreises am Sonntagnachmittag. „Es ist jedes Mal packend, die Besprechung der verschiedenen Stücke zu verfolgen“, sagte Michael Steindl. An dem Wettbewerb nehmen Kinder- und Jugendtheater-Autoren aus fünf Ländern teil. „Ich freue mich aber auch sehr auf das Tanztheater aus Amsterdam, das noch nie bei uns zu Gast war“, so Festival-Leiter Helmuth Hensen.
Aber zurück zu Publikums-Liebling Dutz: Am Ende schläft der trotzige Junge dann doch selig, seinen Teddybär im Arm, den Kopf auf Mutters Schulter gelegt. „Kaas und Kappes“ wie es leibt und lebt - ein Theaterfestival, maßgeschneidert für die jüngste Generation.