Georg Kolbes Bronzeskulptur „Ballets Russes“ zeigt Startänzer Nijinsky
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Duisburg. In einer Serie stellt die WAZ die „Gäste der Knienden“ anlässlich der Ausstellung 100 Jahre Wilhelm Lehmbruck im Duisburger Lehmbruck-Museum vor.
Nur für ein Semester ging Georg Kolbe nach Paris. Doch die Begegnung mit dem Startänzer Vaslav Nijinsky muss ihn tief beeindruckt haben. Seine Bronzeskulptur des Stars der „Ballets Russes“ von 1913/19 ist aus Berlin ins Lehmbruck-Museum gekommen.
Der 1877 geborene Kolbe, der an der Kunstgewerbeschule in Dresden sowie an der Akademie in München zum Maler ausgebildet wurde, ging nach Paris, um an der Academie Julian zu studieren. 1909 nahm er mit mehreren deutschen Künstlern am Salon d’Automne in Paris teil, besuchte Rodin sowie ein Jahr später Wilhelm Lehmbruck.
Begeisterter Anhänger der Tanzkunst
„Verschiedene Fotografien belegen, dass die Startänzer Vaslav Nijinsky und Tamara Karsawina in Kolbes Atelier zu Besuch gewesen sind“, erzählt die Ko-Kuratorin der Ausstellung „100 Jahre Kniende“, Denise Wendel-Poray. „Die Skulptur Tänzer Nijinsky war eine direkte Hommage an den sehr berühmten Tänzer, und Kolbe sprach von sich selbst als von einem sehr begeisterten Anhänger der Tanzkunst“, so Wendel-Poray.
Vernissage "100 Jahre Kniende"
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Außerdem sind in der Ausstellung Fotos der Karsawina im Berliner Atelier von Kolbe sowie gezeichnete Bewegungsstudien der beiden Tänzer und weitere Skulpturen wie „Dem Genius Beethovens“ und die „Pieta“ zu sehen. Auch diesen Arbeiten verleiht Kolbe die Anmutung von Bewegung, die beim „Tänzer“ natürlich besonders ausgeprägt ist.
Bewegung wirkt leicht und schwebend
Kolbe zeigt den perfekten, eher jungenhaft-zarten als athletischen Körper Nijinskys in einer Drehbewegung mit ausgestreckten Armen und gebeugten Knien, wobei das linke Bein nach hinten stärker gewinkelt ist. Auch dadurch, dass der Tänzer auf Zehenspitzen steht und den Hals gestreckt hat, wirkt die Bewegung ungemein leicht und schwebend: Ein schöner Jüngling mit der Ausstrahlung eines Tanz-Gottes.
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