Ein geknickter Baukran, etliche umgestürzte Bäume, herumfliegendes Astwerk und Stromausfälle -- am Freitag begannen die Aufräumarbeiten nach dem heftigen Unwetter am Donnerstagabend.
„Vor allem die heftigen Sturmböen haben massive Schäden verursacht,“ so Silke Kersken, Sprecherin der Wirtschaftsbetriebe. Die Friedhöfe hat es dabei besonders hart getroffen. Der Ruhrorter Friedhof an der Eisenbahnstraße wird wegen umgestürzter und beschädigter Bäume wahrscheinlich die ganze nächste Woche gesperrt bleiben. „Viele Bäume weisen Schäden im Wurzelwerk auf und müssen infolgedessen gefällt werden“, begründet Kersken. Auch der Baumbestand auf dem Waldfriedhof in Wanheimerort sowie auf dem Friedhof Sternbuschweg in Neudorf ist verstärkt in Mitleidenschaft gezogen worden.
Anstehende Trauerfeiern auf allen drei Friedhöfen werden aber stattfinden, so die Wirtschaftsbetriebe. Es sei damit zu rechnen, dass die Aufräumarbeiten im gesamten Stadtgebiet noch bis Anfang kommender Woche andauern werden. Erst dann lässt sich Bilanz ziehen, welchen finanziellen Schaden der Sturm angerichtet hat. „Durch die Aufräumarbeiten steigen z.B. die Personalkosten.“ : 250 Mitarbeiter der Wirtschaftsbetriebe schieben seit gestern Sonderschichten.
Kran knickt nach hinten weg
Weithin sichtbares Zeichen der zerstörerischen Wucht des Windes ist auch der Baukran an der Baustelle des Landesarchivs im Innenhafen: Einem Spielzeugkran gleich ließen offenbar heftige Windböen den Ausleger des 35 Meter hohen Krans nach hinten wegknicken. Wie dies genau passieren konnte, muss ein Gutachter noch klären. Ulrich Trottnow, Sprecher von Generalunternehmer Hochtief vermutet: „Steter Tropfen höhlt den Stein. Der Wind hat wohl so heftig an dem Ausleger gezerrt, dass er irgendwann nachgegeben hat.“
Kran im Sturm eingeknickt
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Es handele sich dabei um einen der kleineren Kräne auf der Baustelle. Derzeit werde der Lastenheber demontiert. Bis er abgebaut ist, bleibt die Schifferstraße zwischen Schwanentorbrücke und Max-Peters-Straße aus Sicherheitsgründen gesperrt, dies könne u.U. noch bis Montag dauern. „Die Bauabläufe auf der Baustelle sind nur geringfügig betroffen“, so Trottnow weiter. Am Montag wird als Ersatz ein Autokran bereitgestellt.
Welchen Schaden ein Baum angerichtet hat, der auf das Dach der Hauptschul-Turnhalle in der Gneisenaustraße in Neudorf krachte, lässt sich noch nicht beurteilen. „Erst nächste Woche können wir sagen, ob das Dach so beschädigt ist, dass dies den im September wieder beginnenden Schulbetrieb beeinträchtigt“, so Stadtsprecher Peter Hilbrands. Der Baum ist im Bereich der Umkleidekabinen aufgeschlagen.
Stromausfälle in über 3000 Haushalten
Zudem waren Donnerstagabend etwa 3000 Haushalte in Homberg bis etwa 21.45 Uhr ohne Strom. Eine Freileitung war durch einen umgestürzten Baum beschädigt worden. Auch gestern noch kam es in einzelnen Straßenzügen von Großenbaum und Wehofen zu möglicherweise sturmbedingten Stromausfällen. Im Laufe des Tages konnte die Stromversorgung aber wieder hergestellt werden.
Auch die Feuerwehr hatte in der Nacht zu Freitag alle Hände voll zu tun: Rund 120 Einsätze wurden gefahren, um Gefahren durch umgestürzte Bäume oder vollgelaufene Keller und überschwemmte Straßen zu beseitigen. Personen kamen bei dem Unwetter nicht zu Schaden.
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