Duisburg. .
„Wasserlagen sind für die Wohn-, Freizeit-, Büro- und Dienstleistungsentwicklung und Gewerbeansiedlung ein wesentliches Standortpotenzial, um im Wettbewerb um Einwohner und Unternehmen bestehen zu können“, schreiben die städtischen Planer in ihrem Entwurf für den neuen Flächennutzungsplan.
Im Klartext: Alles, was am Wasser liegt, hat Zukunft und steht in den Planungen unter dem Motto „Duisburg 2027“ im Mittelpunkt. Vorbildfunktion hat natürlich der Innenhafen, eine ehemalig trostlosen Industriebrache, die innerhalb weniger Jahre zu einem attraktiven Standort für Arbeit, Wohnen, Kultur und Freizeit geworden ist und Duisburgs Stellenwert in der Immobilienbranche ungemein befördert hat.
„Duisburger Hafenflair“ zu vermitteln, dazu seien vor allem Ruhrort, Kaßlerfeld und die Innenstadt geeignet. Wasser soll zur „duisburgspezifischen Marke“ entwickelt werden, ein „Masterplan Wasser“ aufgelegt werden.
"Living Bridge"
Konkrete Handlungsmöglichkeiten böten sich bei „technisch verbauten Fließgewässern“, etwa Bächen in unterirdischen Röhren, oder bebauten Ufern. Wo immer möglich, sollen dort neue Zugänge zum Wasser entstehen, um Flüsse „wieder erlebbar und nutzbar“ zu machen.
Mit der „Living Bridge“, der bewohnten Brücke über die Ruhr, hat Duisburg in der Vergangenheit für Schlagzeilen gesorgt, auch wenn das Vorhaben bisher noch nicht umgesetzt wurde. Pläne für „Floating Homes“, moderne Hausboote, auf Seen im Duisburger Süden, stießen auf Widerstand in Politik und Nachbarschaft, im Innenhafen lassen sich indes zwei dieser schwimmenden Komforthäuser besichtigen.
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Neue Wasserlagen mit bestehender Bebauung verknüpfen
Solch „zukunftsweisende Wohnprojekte am Wasser“ sollen nach dem Willen der Stadtplaner auch künftig realisiert werden, „attraktive und hochwertige Wohnangebote mit Anziehungskraft über Duisburg hinaus zu schaffen“. Auch sollen neue Wasserlagen mit bestehender Bebauung stärker verknüpft werden. Beispiele: die Rheinfront Alt-Hombergs, wo frühere Industrieflächen für neues Wohnen genutzt werden sollen, und große Neubauflächen in Wedau und Bissingheim mit ihrer Nähe zur Sechs-Seen-Platte.
Aktuelle Perspektiven als Innenhafen-Fortsetzung im Bereich Büro- und Dienstleistungsnutzungen bieten aus Planersicht vor allem der Rhein-Park in Ruhrort, wo mit dem absehbaren Umzug des Arcelor-Mittal-Drahtwerkes nach Ruhrort ausgedehnte Flächen frei werden, und die Mercatorinsel (früher Speditionsinsel) vor Ruhrort, die seit dem Ende des Erzumschlages für Dortmunder Hüttenwerke ungenutzt ist. Unternehmen, die auf Wassernähe angewiesen sind, sollen in bestehenden Hafenlage Platz finden, etwa am Rheinpreußenhafen in Homberg.