Duisburg. .
Die Aussicht ist unschlagbar: Ein alter Schleppdampfer direkt vor der Terrasse, dahinter die historischen Speicher des Innenhafens – ein idealer Platz, um für die moderne und edle Form des Hausbootes zu werben.
„Floating Homes“ heißen die Edel-Unterkünfte auf den Wellen, und sie sind künftig zu mieten. Zwischen 10 und 13 Euro kostet der Spaß. Pro Quadratmeter, wohlgemerkt. Davon haben die gestern vorgestellten Mobilheime zu Wasser 125 auf zwei Etagen, zuzüglich großer Terrasse.
9 Wasserhäuser im Revier gibt es schon, 7 weitere in Planung
Zwei der „Wasserhäuser“ wurden nun im Innenhafen von der THS präsentiert, die diese Form des Wohnens künftig im ganzen Ruhrgebiet vermarkten möchte. Mögliche Liegeplätze sind Marinas, ob am Kanal wie in Oberhausen, an der Lippe wie in Dorsten oder am Seeufer wie in Bochum. Neun davon gibt’s zurzeit im Revier, sieben weitere wie etwa am Phönixsee in Dortmund oder an der Ruhr in Mülheim (Ruhrbania) sind in Planung.
„Wir brauchen mehr attraktive, flexible Wohnformen für kreative Zielgruppen, die ein urbanes Umfeld mit besonderem Ambiente suchen“, erläuterte THS-Geschäftsführer Ulrich Küppers die Zielsetzung.
Wasserhäuser in Duisburg
Häuser sind großzügig
Das gestern eröffnete Musterhausboot macht deutlich, was gemeint ist. Offen und großzügig gestaltet ist der Wohn- und Essbereich im Erdgeschoss, knapp einen Meter über dem Wasserspiegel. Große Fensterfronten verbinden den Wohn- und Außenbereich mehr als sie trennen. Eine Treppe führt in den Schlafbereich im Untergeschoss, der Blick durch die deckennahen Fenster liegt auf Wellenniveau. Holzböden sorgen auf beiden Ebenen für Behaglichkeit, auf dem Dach sind Sonnenkollektoren angebracht, auch das Wasser wird als Energiequelle genutzt. An Interessenten, so Küppers gestern, sei schon jetzt kein Mangel.
Mit unverhohlener Genugtuung blickte Duisburgs scheidender Planungsdezernent Jürgen Dressler auf die schwimmenden Häuser vor dem Bürobau „Five Boats“: „Wunderschön sind sie.“ Ähnliches hatte der Beigeordnete vor einigen Jahren schon einmal für den Rahmer See vorgeschlagen, war damit aber an den Bedenken von Naturschützern und Kommunalpolitikern gescheitert.
„Floating Homes“, so Dressler, seien eine Wohnform, die Duisburg durch seine Vielzahl von Wasserlagen an Rhein und Ruhr, an Seen und in Häfen attraktiv machen könnte für besserverdienende Bevölkerungsschichten, die bei Mangel an attraktiven Quartieren zum Abwandern neigten.