Duisburg. .
Ende diesen Jahres wird im Schlachthof in Meiderich ein letztes Mal geschlachtet. Das rund 40.000 Quadratmeter große Gelände zwischen Emmericher und Bronkhorststraße bleibt aber Fleischzentrum.
Die eigentliche Schlachtung sei nur ein „kleiner Teil“ dieses Zentrums rund um die Fleischversorgung der Stadt, erläuterte Peter Joppa, der Chef des Frischekontors und damit auch des Schlachthofes. Von der Aufgabe der Schlachtung seien rund 40 Mitarbeiter betroffen, für die es aber andere Arbeitsplätze geben werde.
Insgesamt arbeiten auf dem Gelände 15 Betriebe mit zusammen etwa 300 Mitarbeitern. Die Bandbreite geht von Fleischzerlegung und Weiterverarbeitung über den Handel mit Fleischprodukten und Artikeln für den Metzgerbedarf bis hin zur Schlachthofgaststätte, Fleisch- und Wurstmarkt, einem Hersteller russischer Lebensmittel und einem Tierfutteranbieter.
250.000 Schweine pro Jahr geschlachtet
„Es gibt eine betriebswirtschaftliche Grenze“, begründete Joppa das Ende der Schlachtungen in Duisburg. Städte wie Oberhausen, Moers oder Düsseldorf hätten sich bereits vor Jahren von ähnlichen Einrichtungen getrennt. Deren Aufgabe übernehmen größere Schlachthöfe wie etwa in Gelsenkirchen oder im Münsterland.
In Duisburg wurden zuletzt 250.000 Schweine pro Jahr geschlachtet. Die Rinderschlachtung wurde hier bereits im Jahr 2000 eingestellt.
Die vor zehn Jahren auf den neuesten Stand gebrachte Schlachtanlage wird laut Joppa verkauft, die frei werdende Fläche wieder für einen Fleischbetrieb genutzt: „Es gibt bereits Gespräche.“
Eingeweiht im Jahr 1908
Eingeweiht wurde der Schlachthof in Meiderich 1908. Es gab noch zwei weitere Schlachthöfe in Duisburg: Der in Hochfeld wurde im zweiten Weltkrieg zerstört und nicht wieder aufgebaut, der in Hamborn war von 1911 bis 1968 in Betrieb.
Der FDP-Fraktionsvorsitzende Wilhelm Bies begrüßt die Entscheidung der Gremien des städtischen Frischekontors: „Es ist nicht hoheitliche Aufgabe der Stadt Duisburg, Schweineschnitzel zu produzieren.“