Duisburg. .
Legende bedeutet der türkische Begriff „Efsane“ wörtlich übersetzt. „Wir wollen legendär werden“, sagt das Ehepaar Cavus, das im Mai 2000 den Efsane Grill eröffnete, mit einem breiten Lächeln auf den Lippen.
Unscheinbar sieht das Lokal von außen aus. Die rosafarbene Fassade an der Friedrich-Ebert-Straße in Walsum weist hier und da schon einige Risse auf. Die Inneneinrichtung ist eher spartanisch, aber gemütlich. „Wichtig ist das Essen“, sagt Besitzer Ayhan Cavus im Brustton der Überzeugung. Und das ist in Walsum mittlerweile der Renner. Als sich der gebürtige Duisburger mit seiner Frau nach abgeschlossenem Vordiplom im Bauwesen doch für eine Laufbahn im Gastronomiegewerbe entschied waren die Vorzeichen schlecht. Viermal in zwei Jahren hatte der Pächter der Lokalität, gewechselt.
Göttlicher Beistand
„Alle haben uns von unserem Plan abgeraten. Rundherum seien schon genug Restaurants, haben sie gesagt“, erinnert sich Cavus. Dementsprechen mau fiel auch der Start vor mittlerweile elf Jahren aus. 70 Mark spuckte die Kasse nach der ersten 14-Stunden-Schicht aus. Gut 400 Stunden hat das Ehepaar in den ersten 10 Monaten gearbeitet - dabei aber nur 700 Euro verdient. „Ich wusste aber, dass der Laden läuft wenn ich hartnäckig bleibe“, war sich der Gastronom sicher.
Er sollte Recht behalten. Nachdem Ayhan Cavus im ersten Jahr nur auf türkische Spezialitäten gesetzt hatte, nahm er nun auch Pizzen in seine Karte auf. „Die machen mittlerweile 60 Prozent unseres Umsatzes aus“, erklärt er heute. Außerdem konnten die Cavus auf göttlichen Beistand vertrauen. „Der Pfarrer der evangelischen Gemeinde kam immer bei uns Essen. Ihm hat es immer geschmeckt, also hat er uns weiterempfohlen. Außerdem hat er uns guten Kontakt zu der Gemeinde verschafft“, erzählt der Familienvater, der gerade zu Beginn viel opfern musste. „Die ersten sieben Jahre haben wir gar keinen Urlaub gemacht. Die Arbeit im Gastronomiegewerbe ist unberechenbar und sehr zeitintensiv“, erläutert er und fügt an: „Heute geht es und nicht schlecht. Wir haben vier Teilzeitkräfte und eine Vollzeitkraft zur Unterstützung.“
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Interkulturelle Spezialitäten
Genug Arbeit für den Chef bleibt nichtsdestotrotz. Erst drei Tage habe er während der elf Jahre krankheitsbedingt schließen müssen, berichtet er stolz. Auf der Karte finden sich auch viele interkulturelle Spezialitäten. Griechische Calzone oder eine Pizza mit Dönerfleisch und Schafskäse beispielsweise. Der klassische Döner mit Eisbergsalat, Krautsalat, Zwiebeln, Tomaten, Möhren, Peperoni, Schafskäse, Zaziki und Fleisch ist natürlich auch im Angebot. „Im Döner ist alles drin. Für mich ist er das gesündeste Fast-Food, das es gibt“, frohlockt der Gastronom. Seine Preise musste er vor kurzem leicht anheben. „Ich kaufe immer die gleichen Produkte. Die sind aber teurer geworden“, liefert Ayhan Cavus die Erklärung.
Gegen Ende des Jahres zieht der Efsane Grill übrigens eine Tür weiter in eine neue Lokalität. „Das neue Lokal bietet mehr Platz und ist einfach schöner“, begründet Ayhan Cavus den Umzug in das benachbarten Räume.