Duisburg. . Die Entscheidung über die Einführung des Sozialtickets in Duisburg soll im September fallen. Dann will die Verwaltungsspitze dem Rat die Einführung vorschlagen. Nach Ansicht der Duisburger Linken ist das Ticket für 29.90 Euro zu teuer.
Die Verwaltungsspitze wird dem Rat vorschlagen, das Sozialticket im Rahmen der Pilotphase in Duisburg einzuführen. Das erklärte am Dienstag Pressesprecher Frank Kopatschek. Die Entscheidung soll im September fallen.
Dass die Bezirksregierung Städten mit Nothaushalt (wie Duisburg) jetzt doch nicht die Teilnahme am Sozialticket verbiete, sei ein großer Erfolg für Schwarz/Grün im VRR, erklärte der CDU-Nahverkehrsexperte Frank Heidenreich. „Aber auch eine dringend notwendig gewordene Kurskorrektur der Bezirksregierung. Wir brauchen das Sozialticket, und mit der zugesagten finanziellen Unterstützung der Landesregierung wird der VRR diese Aufgabe stemmen können“.
Duisburger Linke hält das Ticket für zu teuer
Das von CDU und Grünen beantragte Sozialticket wurde letzten Monat beschlossen. Demnach kommen Geringverdienende im Ruhrgebiet in den Genuss eines verbilligten Tickets der Preisstufe A ganztägig zum Preis von 29,90 Euro. Daraufhin hatte die Bezirksregierung zunächst ihr Veto eingelegt, weil sie Mehrkosten für die verschuldeten Städte befürchtete.
Dies sei jetzt ausgeräumt. Das Sozialticket lasse sich nach VRR-Berechnungen während der Erprobungsphase ohne Verlust für die Städte im VRR rechnen, wenn das Land seine Zusage auf Unterstützung und Übertragung der Mittel auf 2012 einhalte, so Heidenreich.
SPD-Ratsherr Georg Berner erklärte, dass seine Fraktion die Entscheidung für die Einführung des Sozialtickets davon abhängig mache, dass dafür nicht andere Sozialleistungen gekürzt werden: „Wir erwarten jetzt vom Oberbürgermeister eine Vorlage, aus der dies ersichtlich ist.“
Nach Ansicht der Duisburger Linken verdient das Ticket seinen Namen nicht. Es sei zu teuer: Selbst ein Ticket für 15 Euro wäre „nur ein schwer hinnehmbarer fauler Kompromiss“.