Bochum..

674 Schulabgänger aus Bochum haben noch keine passende Ausbildungsstelle gefunden. Das Problem ist, dass viele junge Erwachsene sich auf klassische Ausbildungsberufe wie KFZ-Mechatroniker oder Friseur festgelegt haben.

Informatiker sind die Kardiologen eines Unternehmens. Sie halten ein Computernetzwerk gesund, damit Server im gleichmäßigen und störungsfreien Puls Gigabytes an Daten durch die Glasfaseradern in die Büros pumpen können.

Bernhard Dargel ist solch ein Spezialist. Der 22-Jährige angehende Fachinformatiker für Systemintegration gehört zu 145 Nachwuchskräften, die am 1. August ihre Ausbildung bei der Knappschaft-Bahn-See begonnen haben. In den kommenden drei Jahren wird er lernen, wie man sowohl Systemprogramme als auch die Hardware eines Computernetzwerkes wartet und repariert.

Er bringt schon eine Menge an Vorwissen mit: „Ich habe mich schon früher sehr für Computer interessiert und hier ein Jahrespraktikum absolviert.“ Eine andere Ausbildung wäre für ihn daher nicht in Frage gekommen. „Ich wollte unbedingt Informatiker werden. Das ist mein Traumjob“, erzählt Dargel.

Klassische Ausbildungsstellen sehr begehrt

Insgesamt bemühten sich knapp 2200 Bewerber um eine der 1955 Lehrstellen in Bochum. Bis jetzt haben 674 Schulabgänger noch keinen passenden Arbeitsplatz gefunden – oder die Betriebe noch keine geeigneten Lehrlinge.

Anja Greiter von der Arbeitsagentur rät den Jugendlichen daher, „nach links und nach rechts zu schauen.“ Viele der jungen Erwachsenen hätten sich zu sehr festgelegt, was ihren Berufswunsch betrifft. Die klassischen Ausbildungsstellen als KFZ-Mechatroniker, Friseur oder Industriekaufmann/frau seien immer noch sehr begehrt. „Falls der Erstwunsch nicht erfüllt werden kann, lohnt es sich, nach artverwandten Arbeitsfeldern, die ebenfalls Spaß machen, zu suchen.“

Für Bäckereien und Gaststätten ist es schwierig

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Auf der Unternehmensseite gebe es vor allem wegen der Schulnoten Vorbehalte, einigen Bewerbern eine Chance zu geben. Doch Zensuren seien nicht unbedingt ein Maßstab, an dem man die Eignung eines Bewerbers messen könnte. „Unser Motto für die Betriebe lautet: ‚Auf den zweiten Blick die erste Wahl’. Viele Firmen machen die Erfahrung, dass auch Azubis ohne brillantes Zeugnis in der Praxis richtig aufblühen.“