Großunternehmen wie HKM, Siemens und Thyssen-Krupp Steel rekrutieren einen Großteil ihrer Auszubildenden bei ihrem Tag der Ausbildung. Den 34. „Treffpunkt Ausbildung“ bei Thyssen-Krupp besuchten am Samstag über 1000 Schüler, Eltern und Freunde.
Praxisnah informierten die rund 600 Auszubildenden und 40 Ausbilder von Europas größtem Stahlkocher die Gäste im Bildungszentrum in Bruckhausen über Ausbildungsgänge und berufliche Chancen. Den ganzen Tag konnten die Gäste Lehrlingen und Meistern bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen. Azubis und Ausbilder beantworteten ausführlich die vielen Fragen der Besucher, präsentierten alle Ausbildungsgänge am Standort Duisburg: die technischen Berufe wie Elektroniker für Automatisierungs- oder Betriebstechnik, Konstruktions-, Verfahrens- oder Zerspanungsmechaniker sowie Werkstoffprüfer und Fachinformatiker, die kaufmännischen Berufe wie Büro-, Industrie- oder Informatikkaufmann/-frau. Die meisten dieser dualen Ausbildungsgänge absolvieren die jungen Leute in dreieinhalb Jahren, bei sehr guten Leistungen auch in drei Jahren.
In den ersten achtzehn Monaten besuchen die technischen Azubis im Bildungszentrum Grundlehrgänge im Drehen, Fräsen, Schweißen, Löten oder Werkstoffkunde, können bei Bedarf Stapler- oder Kranschein erwerben.
Dagegen erhalten die kaufmännischen Azubis Grundkenntnisse etwa über Informations- und Datenverarbeitung, Personalwesen, Office-Organisation und Statistik, Geschäfts- und Leistungsprozesse, Arbeitsorganisation oder IT-Produkte.
In der zweiten Hälfte der Ausbildungszeit arbeiten die Lehrlinge je nach Berufsziel im Stahlwerk, am Hochofen, im Kalt- und Warmwalzwerk, in der Instandhaltung, in Büros und Verwaltungen.
Der Andrang ist bei TKS ungebrochen: „2010 haben sich rund 5000 Interessenten um einen der 140 Ausbildungsplätze beworben, 2009 kamen noch rund 4500 Bewerber auf 150 Lehrstellen“, berichtete Volker Grigo (38). Er ist seit zwei Jahren Leiter des TKS-Bildungszentrums. Das Unternehmen habe von jeher über Bedarf ausgebildet, auch aus Verantwortung der Stadt und dem Stadtteil gegenüber.
Bewerberforum, Informationen zur kooperativen Ausbildung, einer Kombination von Studium und Lehre, und Werksrundfahrten rundeten am Samstag das Programm ab.
Info: Schwächen der Bewerber
Volker Grigo und seine 40 Kollegen haben trotz der hohen Bewerberzahl nach wie vor oft Probleme, die geeigneten Azubis zu finden. Grigo berichtet über teilweise große Schwächen vieler Bewerber beim Rechnen, Schreiben und Lesen. „Wir versuchen, diese Schwächen während der Ausbildung durch gezielte Förderung auszugleichen.“ Bei technischen Berufen gebe es noch zu wenig Bewerberinnen.